Minimalismus

Minimalismus: Warum weniger für mich mehr ist (+ Anfänger-Tipps)

Kennst du diesen Song von Silbermond, in dem die Band über „Leichtes Gepäck“ singt? So in etwa geht es mir in meinem Leben. Warum Minimalismus für mich so wichtig ist und wie ich es umsetze, erfährst du in diesem Beitrag. Ein persönlicher Kommentar.

Eines Tages fällt dir auf, dass du 99% nicht brauchst. Du nimmst all den Ballast und schmeißt ihn weg. Denn es reist sich besser mit leichtem Gepäck.

So beginnt der Song. Diesen Moment, als ich gemerkt habe, dass ich 99 Prozent nicht brauche, hatte ich vor ein paar Jahren.

Minimalismus: Ein Lifestyle

Über Bücher und Videos bin ich dann auf den Begriff „Minimalismus“ gestoßen. Er beschreibt einen Lifestyle, bei dem man mit weniger Zeug glücklicher ist. Im Grunde geht es darum, allen unnötigen Ballast loszuwerden, um materiell sowie emotional „leichter“ zu sein.

Im Schnitt besteht jeder deutsche Haushalt aus ca. 10.000 Teilen. Minimalistisch ist das nicht gerade. Ich würde behaupten, dass es bei mir schon deutlich weniger waren, als ich auf den Minimalismus gestoßen bin – aber immer noch deutlich zu viel.

Du siehst dich um in deiner Wohnung, siehst ein Kabinett aus Sinnlosigkeiten, siehst das Ergebnis von Kaufen und Kaufen von Dingen, von denen man denkt, man würde sie irgendwann brauchen, siehst so viele Klamotten die du nie getragen hast und die du nie tragen wirst und trotzdem bleiben sie bei dir.

Kleidung, Tupperdosen & Co.: Zu viel!

Fangen wir mal an im Kleiderschrank: Ich besitze nicht sonderlich viele Klamotten. Und doch ziehe ich davon nur ca. 30 Prozent regelmäßig an. Der Rest liegt im Kleiderschrank, nimmt Platz weg und stört.

Genauso in der Küche: Wie viele Tassen, Gläser, Tupperdosen und Co. sammeln sich über die Jahre an? Und wie viele brauche ich davon wirklich? Die Antworten sind jeweils sehr eindeutig: zu viel und zu wenig.

Minimalismus: Fragen beim Aussortieren

Entsprechend habe ich mich Schritt für Schritt auf die Reise gemacht, mit weniger glücklicher zu werden. Ich habe jedes Teil in meiner Wohnung unter die Lupe genommen und mir mehrere Fragen gestellt:

  • Brauche ich es wirklich?
  • Macht es mich glücklich?
  • Erfüllt es einen Zweck (Asset oder Verbindlichkeit)?
  • Wie oft nutze ich es?
  • Wann hatte ich es das letzte Mal im Einsatz?

Anhand dieser Fragen sieht man schon: Bei sehr vielen Dingen kann man gleich alle Fragen mit „nein“ oder „nie“ bzw. „selten“ beantworten.

Wohin mit dem Zeug?

Die Dinge, die ich so aussortiert habe, habe ich dann in vier Kategorien aufgeteilt:

  • Spenden
  • Verkaufen
  • Verschenken
  • Wegschmeißen

Alles, was in irgendeiner Weise für andere Menschen wichtig sein könnte, habe ich gespendet (Kleidung, Büromaterialien, Bücher). Alles, womit ich nahen Freunden oder Verwandten eine Freude machen konnte, wurde verschenkt. Der Rest entweder verkauft oder weggeschmissen.

Wie geil die Vorstellung wäre, das alles loszuwerden. Alles auf einen Haufen mit Brennpaste und Zunder. Und es lodert und brennt so schön, ein Feuer in Kilometern noch zu sehen.

Und so wurde es mit der Zeit immer weniger. Ich habe mehr Platz, weniger Zeug, um das ich mich aktiv oder passiv kümmern muss. Weniger Zeug, das kaputt gehen kann. Weniger Zeug, das verstaubt.

Gib weniger Geld aus – ohne Verzicht

Das ist befreiend. Ich weiß nun, dass ich beispielsweise wesentlich einfacher umziehen könnte. Dass ich flexibler bin und mich leichter fühle. Dabei ist Minimalismus aber niemals nur eine Eintagsfliege, es ist vielmehr ein Lebensstil.

Denn am Ende kommt es nicht nur darauf an, Dinge loszuwerden, sondern auch darauf, nicht neue Dinge dazuzukaufen. Ich überlege mir inzwischen sehr genau, was ich wirklich brauche oder haben will und ob es Sinn macht, dieses Produkt zu kaufen.

Aus dem Grund ist Minimalismus auch finanziell nicht uninteressant. Dadurch, dass du erstmal alles verkaufst, bekommst du einige Zusatzeinnahmen. Und wenn du dann nicht mehr so viel kaufst, sparst du laufend Geld.

Minimalismus: Kein Schema F

Das Ganze sollte natürlich nicht in einem Verzicht für dich enden. Schließlich ist es normal, sich mal was zu gönnen. Aber auch hier kann man drauf achten, was man sich gönnt. Muss es das neue Kleidungsstück sein? Oder kann es nicht vielleicht auch eine schöne Unternehmung sein, die tolle Erinnerungen schafft?

Unterm Strich gibt es keine Schema F-Anleitung für Minimalismus. Nimm dir ein paar Ansätze aus diesem Text, die für dich Sinn machen und bau dir deinen eigenen minimalistischen Lebensstil.

Lesetipp: Die Minimalismus-Formel: Dein Handbuch für einen reduzierten Lifestyle


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Tobias Gillen ist Unternehmer, Journalist und Buch-Autor. Neben seiner Position als Geschäftsführender Gesellschafter der BASIC thinking GmbH hat er 2017 das Online-Magazin FINANZENTDECKER gegründet, das es sich zur Aufgabe gemacht hat, finanzielle Bildung in Deutschland zu stärken.