Mit diesem einen Trick kannst du bares Geld bei deinen Aktien- und ETF-Sparplänen sparen. Wir erklären dir, wie er funktioniert.
Kunden von Brokern, die bei Sparplänen keine variablen, sondern fixe Kosten berechnen, können mit einem simplen Timing-Trick ihre Kosten dritteln und somit mit ihren Aktien- oder ETF-Sparplänen auch schneller in die Profitabilität gelangen.
Variable oder fixe Kosten
Ob dein Broker variable oder fixe Kosten berechnet, kannst du ganz einfach auf deinen Abrechnungen oder im jeweiligen Preis- und Leistungsverzeichnis herausfinden.
Variable Kosten
Broker mit variablen Kosten – bspw. Consorsbank oder Comdirect – berechnen pro Sparplan eine prozentuale Gebühr, diese beiden Broker jeweils 1,5 Prozent pro Ausführung.
Fixe Kosten
Broker mit fixen Kosten – bspw. Scalable Capital mit ihrem FREEBROKER (99 Cent pro Ausführung) oder Smartbroker (mindestens 80 Cent pro Ausführung) – berechnen einen fixen Betrag unabhängig von deinem Ordervolumen.
(Smartbroker ist insofern eine Ausnahme, als dass ab 80 Cent Gebühren dann 0,2 Prozent angesetzt werden. Je nachdem, was höher ist.)
📖 Lese-Empfehlung
Wir haben uns in diesem Artikel bereits der Frage gewidmet, welches die besten Depots für ETF-Sparpläne sind. Lies mal rein!
Aktien- und ETF-Sparpläne richtig timen – und Geld Sparen
Die meisten ETF- und Aktien-Sparer richten sich monatliche Sparpläne ein. Das Problem an diesem Rhythmus ist, dass die Kunden bei jeder Ausführung diese fixe Sparplangebühr zahlen.
Um das besser nachzuvollziehen, rechnen wir die Kosten dafür einmal aus. Um es rechnerisch einfach zu machen, gehen wir von 1 Euro fixen Gebühren pro Ausführung aus. Zudem nehmen wir 10 Sparpläne pro Monat á 50 Euro an – also 500 Euro pro Monat gesamt.
Monat | Sparpläne | Gebühren |
---|---|---|
Jan | 500 € | 10 € |
Feb | 500 € | 10 € |
März | 500 € | 10 € |
Apr | 500 € | 10 € |
Mai | 500 € | 10 € |
Jun | 500 € | 10 € |
Jul | 500 € | 10 € |
Aug | 500 € | 10 € |
Sep | 500 € | 10 € |
Okt | 500 € | 10 € |
Nov | 500 € | 10 € |
Dez | 500 € | 10 € |
Summe | 6.000 € | 120 € |
Diese 120 Euro entsprechen 2 Prozent der Sparplansumme, die pro Jahr verloren gehen. Diese 2 Prozent müssen die besparten Wertpapiere erst einmal wieder reinholen, bevor der Sparplan rentabel wird.
Aus Kostensicht besser: Seltenere Ausführungen der Sparpläne
Wenn wir nun hingehen und die Sparpläne auf einen quartalsweisen Rhythmus verschieben, sieht die Rechnung so aus:
Monat | Sparpläne | Gebühren |
---|---|---|
Jan | 1.500 € | 10 € |
Apr | 1.500 € | 10 € |
Jul | 1.500 € | 10 € |
Okt | 1.500 € | 10 € |
Summe | 6.000 € | 40 € |
Die Kosten haben sich durch diese simple Umstellung gedrittelt, entsprechend machen sie prozentual auch nur noch 0,67 Prozent der Anlagesumme aus. So lassen sich jährlich 80 Euro an Gebühren sparen und die Sparpläne kommen früher in die Profitabilität.
Um von diesem Trick zu profitieren, musst du einfach das Ausführungsintervall deiner Sparpläne auf quartalsweise umstellen. Das geht über die Sparplan-Einstellungen bei deinem Broker.
💡 Depot-Empfehlung
Es gibt auch Depots mit komplett kostenlosen Aktien- und ETF-Sparplänen, zum Beispiel Trade Republic mit einer Sparplan-Auswahl von über 300 ETFs und 1.000 Aktien.
Aber: Cost-Average-Effekt vs. Kosten
Das führt aber natürlich auch dazu, dass der Cost-Average-Effekt nicht mehr so gut zum Tragen kommt. Der Cost-Average-Effekt sorgt dafür, dass sich die Einstiegszeitpunkte über die Zeit ausgleichen und man sich dem Durchschnittspreis annähert. So mindert man das Risiko, zu teuer einzusteigen.
Die Faustformel lautet: Je häufiger man kauft, desto besser für die Durchschnittskosten. Demnach machen also möglichst viele Zeitpunkte Sinn, an denen wir die Sparpläne laufen lassen. Der gerade beschriebene Timing-Trick mindert diesen Effekt folglich ab.
Fazit: Kosten können deutlich ins Gewicht fallen
Dessen sollten sich Anleger bewusst sein und entscheiden, was ihnen wichtiger ist: Der Cost-Average-Effekt oder eine Minderung der Kosten. Je nach Anzahl der unterschiedlichen Sparpläne fallen die Kosten natürlich mehr oder weniger ins Gewicht.
Eine pauschale Empfehlung lässt sich daher nicht abgeben – ob Aktien- und ETF-Sparer von diesem Trick profitieren möchten, ist eine individuelle Entscheidung.
Zur weiteren Lektüre empfehlen wir dir unseren Artikel über die besten Depots für ETF-Sparpläne und unseren Depot-Vergleich, mit dem du die günstigsten Broker für deine Anlagestrategie finden kannst.
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