ETFs erfreuen sich immer größerer Beliebtheit. Wir schauen uns in unserem ETF-Depot-Vergleich daher an, welches Depot am besten für eine günstige Geldanlage in ETFs geeignet ist, wie groß das Angebot an ETF-Sparplänen ist und auf welche Besonderheiten du achten solltest.
Die sechs hier empfohlenen Depots sind in unserem ETF-Depot-Vergleich die Testsieger. Es gibt aber keine Wertung oder Reihenfolge unter diesen sechs Anbietern, da jedes Depot andere Stärken hat. Die Details zum großen ETF-Depot-Vergleich inkl. Punktevergabe liest du weiter unten.
Consorsbank: Das Komplettpaket
Die Consorsbank bietet Anlegern das Komplettpaket: Neben der riesigen Auswahl an verfügbaren ETFs und ETF-Sparplänen, bietet sie ihren Anlegern auch noch 270 ETFs an, die kostenlos, also ohne Ausgabeaufschlag, gehandelt werden können. Zudem bekommt jeder Neukunde für den ersten ETF-Sparplan einen 20 Euro-Bonus (mehr Informationen hier).
Die Gebühren liegen mit 1,5 Prozent pro Sparplanausführung im üblichen, günstigen Bereich der Direktbanken. Die Consorsbank erlaubt ETF-Sparpläne schon ab 25 Euro pro Ausführung und bietet die Option an, Ausschüttungen des ETFs direkt wieder zu reinvestieren.
Consorsbank: Kurz & kompakt
Eine riesige Auswahl, viele kostenlos besparbare ETFs, eine Mindestanlage von 25 Euro, faire Gebühren und 20 Euro Bonus auf den ersten ETF-Sparplan machen die Consorsbank zum Allrounder unter den ETF-Depots.
- Große Auswahl an ETFs und ETF-Sparplänen
- Niedrige Mindestsparrate von 25 Euro
- Automatische Wiederanlage von Ausschüttungen
Comdirect: Der Alleskönner
Die Comdirect bietet ihren Kunden mit über 1.000 handelbaren ETFs und über 600 sparplanfähigen ETFs ebenfalls eine riesige Auswahl an. Zudem gibt es mit 135 kostenlos besparbaren ETFs ein großes Aktionsangebot.
Die Comdirect punktet zudem mit einer niedrigen Mindestsparrate von 25 Euro. So ist für jeden Anlegertyp etwas dabei. Die Gebühren liegen – wie bei Direktbanken üblich – bei 1,5 Prozent pro Ausführung.
Comdirect: Kurz & kompakt
Eine riesige Auswahl, viele kostenlos besparbare ETFs, Anlagesummen von 25 bis 150 Euro und faire Gebühren machen die Comdirect zum Alleskönner unter den ETF-Depots.
- Große Auswahl an ETFs und ETF-Sparplänen
- Niedrige Mindestsparrate von 25 Euro
- Ausgezeichneter Support
Scalable Capital: Das Flatrate-Depot
Scalable Capital bietet mit seinem FREEBROKER und seinem PRIMEBROKER zwei verschiedene Depotmodelle an: Einmal ein kostenloses Depot, bei dem du pro Trade bezahlst und einmal ein Flatrate-Depot, bei dem du eine monatliche Fixgebühr zahlst, dafür aber nichts für unbegrenzt viele Trades.
Alle Sparpläne auf alle ETFs, Aktien und Krypto-ETPs, sind bei Scalable Capital aber unabhängig vom gewählten Depot-Modell kostenlos besparbar. Zudem ist das bereits ab einem Euro pro Ausführung möglich.
Scalable Capital: Kurz & kompakt
Scalable Capital bietet mit 2.400 ETFs das größte Angebot unter den für ETF-Sparer interessanten Depots an. Alle Sparpläne können mit Scalable Capital komplett kostenlos bespart werden.
- Größte Auswahl an ETFs und ETF-Sparplänen
- Niedrige Mindestsparrate von 1 Euro
- Alle ETF-Sparpläne kostenlos
Trade Republic: Kleine Auswahl, aber kostenlos
Trade Republic bietet durch seine Kooperationen mit Blackrocks ETF-Marktführer iShares, Amundi, DWS Xtrackers und Lyxor 1.500 sparplanfähige ETFs an.
Alle ETF-Sparpläne sind bei Trade Republic komplett kostenlos und damit für jeden Anleger interessant. Zudem finden sich unter den ETFs alle wichtigen Indizes. Die Mindestanlagesumme beträgt bei Trade Republic nur 10 Euro.
Trade Republic: Kurz & kompakt
Trade Republic bietet mit seinen 1.500 ETFs ein riesiges Angebot an ETF-Sparplänen an. Dazu sind alle ETFs kostenlos besparbar – ein super Angebot für alle ETF-Sparer.
- Komplett kostenlose ETF-Sparpläne
- Niedrige Mindestsparrate von 10 Euro
- Kooperation mit iShares, Xtrackers und Lyxor
Smartbroker: Der Newcomer
Smartbroker bietet über 600 sparplanfähige ETFs an, davon 270 gebührenfrei handelbar mit einer Mindestanlagesumme von 25 Euro. Die restlichen 331 ETFs liegen mit 0,2 Prozent je Ausführung zwar im kostengünstigen Bereich, allerdings kostet jede Ausführung mindestens 80 Cent.
Dadurch ist das Angebot nur für ETF-Sparer mit etwas größerem Budget interessant. Bei einem 25 Euro-Sparplan entsprechen die 80 Cent Gebühren in Höhe von 3,2 Prozent, also über doppelt so teuer wie etwa bei Consorsbank oder Comdirect.
Smartbroker: Kurz & kompakt
Smartbroker bietet ein großes ETF-Angebot an, darunter viele kostenlose ETF-Sparpläne. Die 0,2 Prozent Ordergebühren sind durch die Mindestgebühren von 80 Cent pro Ausführung nur für etwas größere Raten interessant.
- Große ETF-Auswahl mit 600 Titeln
- Niedrige Mindestsparrate von 25 Euro
- 270 kostenlose ETF-Sparpläne
Oskar: Der ETF-Robo Advisor
Oskar bietet in Kooperation mit Scalable Capital eine auf ETFs spezialisierte Vermögensverwaltung an. Damit kannst du in fünf vorgefertigte ETF-Portfolios investieren, die je nach deiner risikoaffinität einen höheren oder niedrigeren Aktien-ETF-Anteil haben.
Oskar bietet damit natürlich weniger Flexibilität als wenn du deine ETFs selbst besparst, hat dafür aber auch einige Vorteile: So ist Oskar zum Beispiel mit 1 Prozent Kosten pro Jahr günstiger als die meisten Direktbanken und übernimmt die ETF-Auswahl und das Rebalancing für dich.
Oskar: Kurz & kompakt
Oskar bietet eine kostengünstige und spielend einfache Möglichkeit an, in gut diversifizierte ETF-Portfolios zu investieren. Das Capital-Magazin bewertet Oskar mit Höchstnote.
- Fünf breit gestreute ETF-Portfolios
- Niedrige Mindestsparrate von 25 Euro
- Nur 1 Prozent Gebühren pro Jahr
Was sind ETFs?
ETF steht für „Exchange Traded Funds“, also börsengehandelte Fonds. Sie bilden einen bestimmten Index ab – zum Beispiel den DAX – und bieten dir somit die Möglichkeit, günstig und einfach ein breit diversifiziertes Portfolio aufzubauen.
Beispiel: Mit einem DAX-ETF kaufst du – vereinfacht gesagt – Anteile aller 30 DAX-Unternehmen. Würdest du diese Diversifikation selbst abbilden wollen, müsstest du schon alle 30 DAX-Werte einzeln kaufen. Das ist vielleicht noch machbar. Bei einem ETF auf den MSCI-World-Index mit über 1.600 Unternehmen aus 23 Ländern, wird das aber fast unmöglich.
Das Besondere bei ETFs ist, dass sie passiv funktionieren. Sie bilden den entsprechenden Index ab und brauchen somit kein aktives Fonds-Management. Dadruch bieten ETFs eine schnelle, aber vor allem günstige Möglichkeit, ein breit aufgestelltes Portfolio aufzubauen. Mehr zum Thema ETFs und den Unterschieden zu Einzelaktien und klassischen Fonds, findest du in diesem Artikel.
ETF-Depot-Vergleich: Worauf es ankommt
Wie wir bereits mehrfach geschrieben haben, gibt es gute Gründe für mehrere Depots. Einer davon ist, dass nicht jedes Depot gleichermaßen gut für jede Strategie oder Anlageform geeignet ist. Entsprechend gibt es Depots, die besser für die Geldanlage in ETFs geeignet sind und es gibt Depots, die schlechter geeignet sind. Das machen wir an mehreren Kriterien fest:
Kriterien für den ETF-Depot-Vergleich
- Wie groß ist das ETF-Angebot?
- Wie hoch sind die Kosten?
- Wie hoch ist die Mindestsumme pro Sparplan?
- Gibt es sonstige Besonderheiten oder Angebote?
Diese Faktoren entscheiden darüber, ob ein Depot geeignet ist für die Anlage mit einem ETF-Sparplan oder eher nicht. Gehen wir sie im Detail durch.
Kriterium 1: Wie groß ist das ETF-Angebot?
Im ersten Schritt schauen wir uns in unserem ETF-Depot-Vergleich an, wie groß die Auswahl an verfügbaren ETFs, ETF-Sparplänen und verschiedenen ETF-Anbietern ist. Das nötige Minimum sind die Standard-Indizes – also DAX, MSCI World, MSCI Emerging Markets, Euro Stoxx und Co. Je größer das Angebot, desto individueller kannst du dir dein ETF-Portfolio zusammenstellen.
Zudem legen wir Wert darauf, dass es viele verschiedene ETF-Anbieter gibt. Je mehr Anbieter, desto mehr Auswahlmöglichkeiten für die Kunden, desto bessere Konditionen – so die Logik. Wer also iShares, Comstage, Lyxor, SPDR, Xtrackers und Co. anbietet, punktet in unserem ETF-Depot-Vergleich.
Kriterium 2: Wie hoch sind die Kosten für die ETF-Sparpläne?
Manche Broker bieten Kunden die Möglichkeit, ETFs kostenlos zu besparen. Hier achten wir besonders darauf, wie groß dieses Angebot ist.
Manche Broker haben mehrere Hundert kostenlose ETFs im Angebot, andere wiederum nur ein paar oder gar keine. Zudem bewerten wir das allgemeine Kostenmodell und ob es ggf. Fallstricke für den Kunden gibt.
Kriterium 3: Wie hoch ist die Mindestsumme pro Sparplan?
Die meisten Broker haben Mindestanlagesummen pro Sparplanausführung. Die meisten liegen bei 25 Euro pro Ausführung. Das ist der Idealfall, weil so sichergestellt ist, dass möglichst viele Menschen sich einen solchen ETF-Sparplan leisten können. Es gibt aber auch Broker (keiner unserer sechs Testsieger), die die Mindestsumme bei 50 Euro oder höher ansetzen. Das gibt Minuspunkte.
Extrapunkte in unserem ETF-Depot-Vergleich gibt es, wenn ein Broker auch die Maximalsummen relativ hoch ansetzt, damit auch Investoren mit großen Anlagesummen die ETFs besparen können.
Kriterium 4: Gibt es sonstige Besonderheiten oder Angebote?
In diesem Kriterium aus unserem großen ETF-Depot-Vergleich fassen wir alle sonstigen Auffälligkeiten zusammen. Beispielsweise Scalable Capital und ihr Flatrate-Angebot oder die 20-Euro-Prämie von Consorsbank für den ersten ETF-Sparplan.
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ETF-Depot-Vergleich: Die Punkte in der Übersicht
Damit du unsere Ergebnisse transparenter nachvollziehen kannst, haben wir ein simples Punktesystem angewendet. Es gibt pro Kriterium maximal 5 Punkte, außer beim vierten Kriterium, da gibt es einen Bonuspunkt, wenn es eine Besonderheit gibt.
Auswahl | 5 | 5 | 5 | 5 | 5 |
Kosten | 5 | 5 | 5 | 5 | 3 |
Mindest | 5 | 5 | 5 | 5 | 5 |
Sonstiges | +1 | 0 | +1 | +1 | 0 |
Gesamt | 16 | 15 | 16 | 16 | 13 |
Keines der fünf von uns im ETF-Depot-Vergleich empfohlenen Depots hat unter 13 der 16 möglichen Punkte erreicht. Sie sind also alle empfehlenswert, wobei du je nach deiner Strategie, deinem Anlagevolumen und deinen Zielsetzungen entscheiden solltest, für welches ETF-Depot du dich entscheidest.
Hinweis: Das ETF-Fintech Oskar haben wir aus dem Vergleich rausgenommen, da es keine selbstständige ETF-Anlage ermöglicht, sondern als eine Art Robo Advisor auftritt. Dadurch ist die Vergleichbarkeit nicht gegeben.
ETF-Depot-Vergleich: Die Kosten für einen ETF-Sparplan
Um dir diese Entscheidung leichter zu machen, haben wir dir beispielhaft die Kosten kalkuliert, die bei den einzelnen Anbietern anfallen, wenn du fünf ETF-Sparpläne á 25 Euro, 50 Euro und 100 Euro laufen lässt. Die Kosten in der Tabelle beziehen sich auf die summierten Ordergebühren pro Ausführung aller fünf Sparpläne.
5 x 25 Euro | 1,88 Euro | 1,88 Euro | 0,00 Euro | 0,00 Euro | 4,00 Euro |
5 x 50 Euro | 3,75 Euro | 3,75 Euro | 0,00 Euro | 0,00 Euro | 4,00 Euro |
5 x 100 Euro | 7,50 Euro | 7,50 Euro | 0,00 Euro | 0,00 Euro | 4,00 Euro |
Hinweis 1: Manche Depots bieten dir kostenlose ETFs an (siehe unser ETF-Depot-Vergleich oben). Diese haben wir hier nicht berücksichtigt, wir rechnen damit, dass du „normale“, kostenpflichtige ETFs besparst. Außer bei Trade Republic und Scalable Capital, da hier alle ETFs kostenlos sind.
ETF-Depot-Vergleich: Tipps und Besonderheiten
Um das für dich beste Depot zu finden, geben wir dir – neben unserem ETF-Depot-Vergleich oben – hier noch ein paar Tipps an die Hand:
1. Achte beim ETF-Depot-Vergleich auf die Kosten (aber nicht zu sehr)
Klar, die Kosten sind ein wichtiger Faktor und natürlich spart sich jeder gerne ein paar Euro. Aber was bringt dir ein kostengünstiges Depot, wenn die ETF-Auswahl dort nicht groß genug ist oder du dich aus anderen Gründen dort nicht wohl fühlst? Das Gesamtpaket muss passen.
2. Der Unterschied zwischen variablen und fixen Kosten
Wie du in unserem ETF-Depot-Vergleich gesehen hast, gibt es einige Depots – z.B. Consorsbank oder Comdirect – die mit variablen Kosten arbeiten, und andere, die mit fixen Kosten arbeiten (z.B. Smartbroker). In der Regel lässt sich festhalten, dass du bei fixen Kosten nur dann günstiger fährst, wenn du etwas größere Summen anlegst.
3. Die Auswahl ist beim ETF-Depot-Vergleich nicht so entscheidend
Die Auswahl – also wie viele ETFs du bei einem Broker besparen kannst – ist nicht so entscheidend, wie es auf den ersten Blick aussieht. Natürlich, das haben wir ja auch bewertet, ist eine große Auswahl vorteilhaft.
Aber: Für den „Normalsparer“ reichen die Basics in der Regel völlig aus. Solange die großen Indizes sparplanfähig sind – und das sind sie bei allen oben genannten Brokern – ist es fast egal, wie viele exotische ETFs es noch gibt.
Wenn du beispielsweise das Weltportolio von Gerd Kommer mit ETFs nachbauen möchtest, reichen – vereinfacht gesagt – ein MSCI World und ein MSCI Emerging Markets für die Aktienkomponente. Wenn du es noch einfacher haben möchtest, nimmst du einen MSCI All Country World Index (MSCI ACWI), der gleich beides – Industrienationen und Entwicklungsländer – abdeckt.
4. Bedenke auch andere Faktoren beim ETF-Depot-Vergleich
Bei der Auswahl deines ETF-Depots solltest du, natürlich, auf die oben genannten Kriterium rund um ETFs achten. Aber: Vielleicht hast du auch noch andere Anlageziele. Vielleicht möchtest du noch Einzelaktien kaufen. Vielleicht wünschst du dir eine App oder einen guten Support.
All das solltest du frühstmöglich, also jetzt, in deine Überlegungen rund um deine Depoteröffnung berücksichtigen. Dazu empfehlen wir dir unseren allgemeinen Depot-Vergleich und diese Artikel:
- Depot-Vergleich: Welches Depot passt zu deiner Strategie?
- Eins ist keins: 4 Gründe, warum du mehrere Depots haben solltest
- Depots: 5 Vorteile von Direktbanken gegenüber Discount-Brokern
- Neobroker Vergleich: Das sind die besten Neobroker in Deutschland
Fazit zum ETF-Depot-Vergleich
In unserem großen ETF-Depot-Vergleich waren viele Anbieter dabei, die leider nicht das Komplettpaket erfüllen konnten. Mit den hier genannten sechs Testsiegern hingegen kannst du als Anleger nichts falsch machen. Jedes dieser Depots hat andere Stärken, die sich für dich bei deiner ETF-Anlage positiv auszahlen können.
Hier kommst du zu den einzelnen Anbietern:
Consorsbank Comdirect Scalable Capital Trade Republic Smartbroker Oskar
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