Private Equity Investments PE Erklärung Anleitung

Private Equity: Nicht nur für die Superreichen?

Wir erklären dir alles, was du als Privatperson wissen musst, wenn du an einem Investment in Private Equity interessiert bist. Von den Grundlagen über die Unterschiede zu Aktien und ETFs bis hin zu den Voraussetzungen, die du für ein PE-Investment erfüllen musst.

Was ist Private Equity?

Private Equity (abgekürzt „PE“) bezeichnet Beteiligungen an nicht börsennotierten Unternehmen. Da du als Privatperson von diesen Unternehmen nicht einfach Bruchstücke an der Börse handeln kannst, wird bei Private Equity-Investments in der Regel deutlich mehr Kapital benötigt, um eine Mehr- oder Minderheitsbeteiligung zu übernehmen.

Daher laufen die meisten Private Equity-Investments über große geschlossene Fonds von Private Equity-Gesellschaften. Das bedeutet, dass die Fondsgesellschaft Gelder von Investoren einsammelt und mit diesen Geldern dann die Investments tätigt. Diese Investments sind natürlich (wie alle anderen Investments auch) risikobehaftet, können aber auch deutlich höhere Gewinne ermöglichen.

Das Problem aus Sicht vieler Privatanleger ist, dass diese geschlossenen Fonds sehr hohe Mindestinvestitionssummen voraussetzen, um teilnehmen zu können. Wie du als Kleinanleger trotzdem in Private Equity investieren kannst, zeigen wir dir später in diesem Artikel.

Wie unterscheidet sich Private Equity von Aktien und ETFs?

Der größte Unterschied zwischen Private Equity und börsengehandelten Investments liegt in der Liquidität und Transparenz. Während Aktien und ETFs jederzeit gekauft und verkauft werden können, sind Private Equity-Investments meist langfristig und weniger liquide. Zudem gibt es bei börsennotierten Unternehmen eine größere Transparenz und Regulierung, wohingegen Private Equity-Investitionen oft weniger öffentlich zugängliche Informationen bieten.

Liquidität

Aktien von börsennotierten Unternehmen können an den Aktienmärkten börsentäglich gehandelt werden. Das bedeutet, dass du jederzeit die Möglichkeit hast, deine Investition zu verkaufen, wenn du schnell Bargeld benötigst oder sich deine Anlagestrategie ändert.

Im Gegensatz dazu sind Private Equity-Investitionen illiquide. Das Kapital ist in der Regel für mehrere Jahre in Private Equity-Gesellschaften gebunden, oft zwischen fünf und zehn Jahren. Es gibt keine öffentliche Börse für Private Equity-Investments, und der Verkauf dieser Anteile erfordert oft einen komplexen und zeitaufwendigen Prozess, bei dem geeignete Käufer gefunden und rechtliche sowie finanzielle Prüfungen durchlaufen werden müssen.

Transparenz

Bei börsennotierten Unternehmen gibt es strenge gesetzliche Vorschriften hinsichtlich der Offenlegung von Finanzinformationen und Geschäftsberichten. Diese Unternehmen müssen regelmäßig Quartals- und Jahresberichte veröffentlichen, die von externen Prüfern kontrolliert werden. Investoren haben dadurch praktisch ständig Zugang zu unzähligen Daten.

Im Gegensatz dazu operieren Private Equity-Investitionen in einem weniger regulierten Umfeld. Informationen über die finanzielle Lage und Geschäftsstrategie von PE-gestützten Unternehmen sind oftmals nicht oder nur teilweise öffentlich zugänglich. Anleger müssen sich auf die Berichte und Updates des Fondsmanagers verlassen (was bei einem gut verwalteten Fonds kein Nachteil sein muss).

Anlagehorizont und Renditen

Börsengehandelte Investitionen in Aktien oder ETFs bieten eine hohe Flexibilität in Bezug auf den Anlagehorizont. Du kannst kurzfristig Gewinne realisieren oder langfristig investieren, je nach deinen finanziellen Zielen und deiner Anlagestrategie.

Private Equity hingegen erfordert einen langfristigeren Ansatz. Investoren müssen bereit sein, ihr Kapital für längere Zeiträume zu binden, dafür oft aber mit der Aussicht auf höhere Renditen als bei öffentlichen Märkten.

Kosten und Gebühren

Investments in Private Equity-Fonds sind häufig mit höheren Kosten verbunden als traditionelle Investments in Aktien oder ETFs. Management- und Performancegebühren können die Rendite dabei erheblich beeinflussen, bestenfalls liegt diese aber im Gegenzug auch deutlich höher als bei einem passiven ETF auf einen Index.

Private Equity-Investitionen und börsengehandelte Investments haben jeweils ihre eigenen Vor- und Nachteile. Private Equity bietet das Potenzial für hohe Renditen, erfordert aber auch eine höhere Risikobereitschaft und längere Kapitalbindung. Börseninvestments bieten hingegen Flexibilität, Liquidität und Transparenz, jedoch oft mit niedrigeren Renditen.

Was sind die Voraussetzungen, um in Private Equity zu investieren?

Private Equity-Investitionen sind meist nur für institutionelle Anleger oder vermögende Privatpersonen zugänglich. Das liegt an den spezifischen Anforderungen, die Private Equity-Gesellschaften an ihre Kapitalgeber stellen. Dazu zählen:

Mindestinvestitionssumme

Private Equity-Investitionen erfordern in der Regel hohe Mindestbeträge, oft im Bereich von 100.000 Euro aufwärts. Diese hohen Beträge sind notwendig, um die Beteiligungen an den nicht börsennotierten Unternehmen zu finanzieren und den administrativen Aufwand zu rechtfertigen. Für Kleinanleger sind diese Summen oft unerschwinglich, weshalb PE-Investitionen hauptsächlich vermögenden Privatpersonen und institutionellen Investoren vorbehalten sind.

Ausnahmen bilden Plattformen wie NAO, die es Privatanlegern schon ab 1.000 Euro über einen Co-Investment-Ansatz mit der UBS ermöglichen, in einen Private Equity Fonds zu investieren. Dabei liegt die angestrebte Netto-Zielrendite bei 14 Prozent pro Jahr (nach allen Kosten). Zudem kann monatlich investiert werden und quartalsweise eine Rückgabe der Fondsanteile erfolgen (auch wenn eine Haltedauer von mindestens fünf Jahren seitens der UBS-Fondsmanager empfohlen wird). Mehr erfährst du hier bei NAO. – Werbung

Langer Anlagehorizont

Private Equity-Investitionen sind langfristige Verpflichtungen. Die Kapitalbindung beträgt oft fünf bis zehn Jahre oder mehr, bevor ein Verkauf der Beteiligungen und damit eine Kapitalrückführung möglich ist. Investoren müssen daher einen langen Atem haben und auf schnelle Renditen verzichten können.

Diese lange Investitionsdauer ist notwendig, um den Unternehmen die Zeit zu geben, ihre Strategien umzusetzen und sich, falls geplant, für einen Börsengang fit zu machen. Auch diesen langen Anlagehorizont muss man sich „leisten können“. In dem Fall bedeutet das, dass man das Geld nicht benötigt, falls im Leben etwas dazwischen kommt.

Akkreditierte Investoren

In vielen Ländern gibt es regulatorische Anforderungen, die festlegen, wer in Private Equity investieren darf. Oftmals müssen Investoren als „akkreditierte Investoren“ gelten, was bestimmte Kriterien hinsichtlich Vermögen und Einkommen beinhaltet. Beispielsweise müssen sie ein Nettovermögen von mindestens einer Million US-Dollar oder ein jährliches Einkommen von über 200.000 (für Einzelpersonen) bzw. 300.000 US-Dollar (für Paare) über mehrere Jahre nachweisen.

Private Equity-Investitionen sind also nicht für jeden geeignet. Sie erfordern hohe finanzielle Mittel (außer man nutzt Fintechs mit Co-Investment-Ansätzen), tiefgehendes Wissen, eine hohe Risikobereitschaft und die Bereitschaft, langfristig gebundenes Kapital zu akzeptieren.

Wie kann man sein Portfolio mit Private Equity diversifizieren?

Private Equity kann eine attraktive Möglichkeit sein, das eigene Portfolio zu diversifizieren und überdurchschnittliche Renditen zu erzielen. Nehmen wir dazu als Beispiel mal alle Investments in auf dem Sekundärmarkt gehandelte Private Equity Fonds in Europa von 2002 bis 2022. Verglichen mit dem MSCI World sieht man eine deutliche Überperformance in diese Zeitraum.

Natürlich bedeutet das nicht, dass man sein gesamtes Geld in Private Equity investieren sollte. Denn: Trotz der hohen Rendite gibt es natürlich auch Nachteile (die wir weiter oben bereits besprochen haben), die über die reine Betrachtung der Rendite hinausgehen.

Private Equity Investment vs Aktien ETFs
PE vs MSCI World von 2002 bis 2022 (Screenshot / NAO)

Trotzdem können Investoren ihr Portfolio mit einem Private Equity-Investment über unterschiedliche Branchen und Regionen diversifizieren und so indirekt auch in Unternehmen investieren, an die sie über die Börse nie gekommen wären.

Fazit: Spannende Beimischung für jedes Portfolio

Private Equity kann eine spannende und lohnenswerte Ergänzung für dein Portfolio sein, erfordert jedoch ein gutes Verständnis der damit verbundenen Risiken. Mit den richtigen Stategien und klaren Grundregeln, wie groß dein Anteil in PE maximal sein soll, kannst du die Vorteile von PE-Investitionen voll ausschöpfen, ohne zu viele Nachteile zu haben. NAO ist ein guter Startpunkt, um in das Thema einzusteigen. Mehr über NAO erfährst du hier. – Werbung

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Christina Widner ist Journalistin, Unternehmerin und ausgebildete Versicherungsfachangestellte. Sie war über 10 Jahren in der Versicherungsbranche tätig. Heute arbeitet sie als Journalistin für verschiedene Medienhäuser. Bei FINANZENTDECKER schreibt sie mit ihrer Expertise über Versicherungen und Steuern.