Der Private-Equity-Sektor war für Anleger lange Zeit kaum zugänglich – trotz überdurchschnittlich hoher Renditen. Durch Co-Investment-Plattformen können sich immer mehr Investoren an Private Equity Deals beteiligen. Deshalb wollen wir erklären, was sich hinter dem Begriff der Zielrendite verbirgt und wie es den Beteiligungsgesellschaften teilweise gelingt, zweistellige jährliche Renditen zu erwirtschaften.
Was ist die Zielrendite?
Hinter dem Begriff der Zielrendite verbirgt sich die angestrebte Rendite eines Private-Equity-Investments. Synonym wird dazu auch der Begriff der internen Rendite (IRR) verwendet. Die IRR ist die durchschnittliche jährliche Rendite, die du als Investor erwarten kannst.
In die Berechnung der Zielrendite werden unterschiedliche Faktoren wie das Risiko, die Dauer der Investition, das Geschäftsmodell und die Idee des Unternehmens mit einberechnet. Die Zielrendite dient für Anleger als Maßstab für den Erfolg eines Private-Equity-Investments.
Welche Zielrendite bietet NAO an?
Wenn der Private-Equity-Sektor spannend für dich ist, gibt es mehrere Investment-Ansätze. In unserem Private-Equity-Guide stellen wir dir drei Möglichkeiten vor, in Private Equity zu investieren: Direkt, über ETFs oder über Co-Investment-Plattformen. Informiere dich bitte genau über die Vor- und Nachteile der einzelnen Anlageformen, bevor du eine Entscheidung triffst.
Wir entscheiden uns in diesem Fall für ein Private-Equity-Investment über die Co-Investment-Plattform NAO, da es auf diesem Weg einerseits möglich ist, direkt in Private Equity zu investieren (anders als bei ETFs oder Aktien), und die Mindestsumme mit 1.000 Euro im Gegensatz zu klassischen PE-Investments überschaubar sind.
Als Anleger investierst du dein Geld bei NAO in den „Private Equity Secondary Fund“ der schweizerischen Großbank UBS. Der Secondary Fund ist über mehrere Länder und Firmen in unterschiedlichen Entwicklungsstadien gestreut. Die angestrebte Zielrendite liegt bei 14 Prozent pro Jahr nach Abzug der Kosten.
Wie kann Private Equity eine so hohe Zielrendite erwirtschaften?
Während Tagesgeld- oder Festgeldkonten mit Zinssätzen im niedrigen einstelligen Bereich und die jährliche Rendite des MSCI World zwischen 1975 und 2022 bei durchschnittlich 9,2 Prozent lag, versprechen Private-Equity-Investments eine niedrige zweistellige jährliche Zielrendite. Dafür gibt es mehrere Gründe, die wir im Folgenden erklären wollen.
1. Aktive Beteiligung
Ein zentraler Aspekt von Private-Equity-Investments besteht darin, dass sich die PE-Firmen aktiv an den Unternehmen beteiligen, in die investieren. Durch das Einsetzen von neuen Geschäftsführern oder Vorständen können PE-Firmen gezielt Einfluss auf strategische Entscheidungen nehmen.
Außerdem lassen sich durch die enge Kooperation mit dem Management effizienzsteigernde Maßnahmen wie Kosteneinsparungen oder Prozess-Optimierungen einfacher durchsetzen.
Durch das finanzielle Investment seitens der Private-Equity-Firmen haben vergleichsweise junge Unternehmen die Möglichkeit, aktiv ihre Expansion voranzutreiben – auch wenn die Verluste für einige Zeit die Einnahmen übersteigen.
Gute Beispiele dafür sind ehemalige Start-ups wie Lieferando, Wolt, Spotify oder Amazon, die zu Beginn stark gewachsen sind und erst nach einigen Jahren Gewinne erzielt haben. Für die Überbrückung der Wachstumsphase helfen Gelder von PE-Firmen spürbar. Damit hilft die aktive Beteiligung dabei, die Stellung im Markt zu stärken.
2. Langfristige Investitionen
Private-Equity-Investments sind in der Regel auf mehrere Jahre angelegt. Durch die langfristige Investition besteht die Möglichkeit, dass die Geldanlage erheblich an Wert gewinnt, weil die Unternehmen, in die investiert wird, wachsen und sich entwickeln können. Dadurch steigt der Wert, was zu höheren Renditen führt.
Außerdem bringen langfristige Investitionen Ruhe und Sicherheit mit sich. Das Management hat die notwendige Zeit, um Maßnahmen zum Wachstum zu ergreifen, ohne unter dem Druck zu stehen, schnell Erfolge zu erzielen – womöglich in schwierigen Marktumfeldern wie zu Zeiten der Corona-Krise.
Es ist also möglich, langfristige Ziele strategisch und systematisch zu verfolgen und umzusetzen. Zudem bergen langfristige Investments die Chance, von steuerlichen und finanziellen Vorteilen wie dem Zinseszinseffekt zu profitieren.
3. Diversifikation über Branchen und Länder
Beteiligungsgesellschaften, die das Geld aus Private-Equity-Fonds investieren, verteilen ihr Risiko. Das geschieht durch eine Diversifikation auf verschiedenen Ebenen.
- Regionen: PE-Firmen investieren nicht nur in einem Land, sondern beteiligen sich an Unternehmen in allen Teilen der Welt. Bei der Co-Investment-Plattform NAO ist die Verteilung zum Beispiel Nordamerika (52,2 Prozent), Europa (28,6 Prozent), Ozeanien (7,7 Prozent), der Rest der Welt (11,5 Prozent). – Werbung
- Sektoren: Fast alle Sektoren unterliegen zyklischen Schwankungen, weil sie abhängig von externen Faktoren wie der Zinsentwicklung oder der Auftragslage sind. Deshalb diversifizieren Private-Equity-Firmen ihr Portfolio über unterschiedliche Branchen hinweg. Bei NAO ist die Verteilung zum Beispiel Finanzen (36,6 Prozent), IT (23,1 Prozent), Gesundheitswesen (13,4 Prozent), Verbraucher (7,5 Prozent), Industrie (6,5 Prozent), Grundstoffe (1,7 Prozent), Telekommunikation (0,3 Prozent), Rest (10,9 Prozent).
- Phase: Die Diversifikation auf der dritten Ebene findet durch Investitionen in Firmen in unterschiedlichen Entwicklungsstadien ein – von Unternehmen kurz vor dem Buy-Out bis hin zur Start-ups in der Growth-Phase. Bei NAO ist die Aufteilung zum Beispiel Buyout (70,3 Prozent), Growth (16,3 Prozent), Venture Capital (2,5 Prozent), Rest (10,9 Prozent).
Durch die breite Streuung erhältst du als Anleger mehr Sicherheit. Außerdem fällt die Entwicklung eines einzelnen Unternehmens weniger ins Gewicht, weil global und sektoren-übergreifend investiert wird. All diese Faktoren tragen zu einer höheren Zielrendite bei.
4. Exklusiver Zugang zu aufstrebenden Unternehmen mit innovativen Ideen
Private-Equity-Unternehmen investieren in nicht-börsennotierte Unternehmen – vom frisch gegründeten Start-up bis hin zu Unternehmen, die schon einige Jahre am Markt sind und sich erfolgreich eine Nutzerbasis aufgebaut haben und kurz vor einem Buy-Out stehen.
Durch die Chance in junge, relativ unbekannte Firmen zu investieren, erhältst du als Anleger die Möglichkeit, dich an über Private Equity an innovativen Projekten zu beteiligen – und zwar bevor die breite Masse an Anlegern durch eine Börsengang von einer Firma oder einem Geschäftsmodell erfährt.
PE-Investments erlauben es dir somit frühzeitig in potenzielle, künftige Marktführer und Zukunftsbranchen zu investieren. Aufgrund der hohen Innovationskraft ist das Rendite-Potenzial auch entsprechend groß.
5. Leverage-Effekt
Leverage ist der englische Begriff für Fremdkapital. Im Kontext von Private-Equity-Investments ist die Rede vom Leverage-Effekt, wenn sich PE-Firmen Fremdkapital leihen, um damit die Eigenkapitalrendite zu erhöhen. Die Private-Equity-Investoren nehmen also zusätzliches Kapital auf, um mehr Geld investieren zu können.
Wir wollen dir den Leverage-Effekt kurz in einem Rechenbeispiel erklären.
- Eigenkapital: Ein Anleger investiert eine Million Euro in ein Unternehmen, das eine jährliche Rendite von zehn Prozent erwirtschaftet. Damit liegt der Gewinn bei 100.000 Euro.
- Fremdkapital: Zusätzlich zu seinem Eigenkapital nimmt der Investor noch weitere vier Millionen Euro an Fremdkapital zu einem Zinssatz von fünf Prozent auf. Er investiert also fünf Millionen Euro, was bei einer jährlichen Rendite von zehn Prozent dann 500.000 Euro Gewinn sind. Die Zinskosten (5 Prozent von vier Millionen Euro) belaufen sich jährlich auf 200.000 Euro. Somit bleibt ein Gewinn von 300.000 Euro.
Durch das eingesetzte Fremdkapital können Private-Equity-Unternehmen ihre Rendite deutlich erhöhen. Allerdings wächst mit einer höheren Fremdkapitalquote auch die Verschuldung – und diese Schulden müssen, unabhängig vom Erfolg einer Investition, zurückgezahlt werden. Die höhere Rendite geht also mit einem höheren Risiko einher.
6. Geringere Konkurrenz
Die Konkurrenz im Bereich der privaten Geldgeber und Investoren ist überschaubar. Es gibt also ein vergleichsweise geringes Angebot am Markt, was die Verhandlungsposition von Private-Equity-Gesellschaften gegenüber den Unternehmen verbessert, die Investoren suchen.
Diese Ausgangslage wiederum führt dazu, dass PE-Firmen gute Vertragsbedingungen verhandeln können und sich somit beispielsweise durch einen niedrigen Kaufpreis mit wenig Kapital eine hohe Eigenkapitalrendite erzielen können.
Aufgrund der geringen Konkurrenzsituationen haben Private-Equity-Firmen ebenfalls mehr Zeit, sich ausführlich mit den potenziellen Investments auseinander zu setzen. Sie können das Geschäftsmodell besser analysieren und die Risiken vor einem Investment fundierter abschätzen, weil es weniger Zeitdruck aufgrund fehlender anderer Investoren gibt.
7. Klare Exit-Strategie
Vor einem Investment legen Beteiligungsgesellschaften klare Exit-Strategien fest. Das kann beispielsweise ein Börsengang (IPO) oder ein Verkauf an einen anderen Investor sein. Damit wird ein hohes Maß an Sicherheit geschaffen. Durch die klaren Vorgaben hat das Management ein Ziel, auf das es hinarbeiten kann. Alle strategischen Entscheidungen lassen sich entsprechend anpassen.
Durch Kosteneinsparungen oder strategische Übernahmen kann gezielt der Wert eines Unternehmens vor dem Verkauf gesteigert werden. Ebenso hilft eine vorher festgelegte Exit-Strategie dabei, dass Private-Equity-Firmen ihre Anteile zum bestmöglichen Zeitpunkt verkaufen können – unabhängig von geopolitischen Entwicklungen.
Fazit zur Zielrendite
Die Gründe für die hohen jährlichen Renditen im Private-Equity-Sektor sind vielschichtig. Es ist eine Kombination aus klaren Rahmenbedingungen (Exit-Strategie, Management, Zielsetzung), Sicherheit (Langfristigkeit und Diversifikation) und einem höheren Maß an Risiko (Leverage und Innovationen), die es den Beteiligungsgesellschaften ermöglicht, höhere Erträge zu erwirtschaften.
Für Anleger ist es vor einem Investment entscheidend, dass die hohe Zielrendite im zweistelligen Bereich zwar verlockend ist, allerdings hohe Renditen auch immer mit einem hohen Risiko verbunden sind. Die Rendite alleine sollte nie die Investment-Grundlage sein, sondern maximal einer von vielen Faktoren in der eigenen Bewertung.
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