Der DAX ist der wichtigste deutsche Aktienindex. Er repräsentiert die wirtschaftlichen Schwergewichte Deutschlands. Darüber hinaus gehören zur DAX-Familie die Indizes MDAX, SDAX und TecDAX. In unserem Guide erklären wir dir alles, was du über den DAX und seine kleineren Geschwister wissen musst.
Was ist der DAX?
Der DAX (Deutscher Aktienindex) ist der wichtigste deutsche Aktienindex. Der Index spiegelt die Wertentwicklung der 40 größten Unternehmen des deutschen Aktienmarkts wider (bis September 2021 waren lediglich die 30 größten Unternehmen im DAX enthalten).
Wie setzt sich der DAX Index zusammen?
Wie auch bei bekannten Indizes wie dem MSCI World oder den MSCI Emerging Markets ist der Börsenwert für die Indexgewichtung verantwortlich. Es wird also der Wert der frei handelbaren Aktien in die Berechnung mit einbezogen. Die Maximalgröße für ein DAX-Mitglied ist auf 15 Prozent vom Index festgelegt.
Seit wann gibt es den DAX?
Die Deutsche Börse AG als Mutterkonzern hat den DAX am 1. Juli 1988 offiziell vorgestellt und eingeführt. Zum Start wurde der Index mit 1.000 Basispunkten geführt. Der Starttag ist der 30. Dezember 1987. Im Frühjahr 2025 rangiert der DAX bei rund 22.000 Punkten. Das bisherige Allzeithoch liegt bei 23.419 Punkten.
Wer gehört zur DAX-Familie?
Der DAX ist einer von mehreren Indizes, die von der ISS STOXX Index GmbH rausgegeben wird, die wiederum zur Deutschen Börse gehört.
1. DAX
Der DAX bildet gemessen an der Streubesitz-Marktkapitalisierung die Wertentwicklung der 40 wichtigsten börsennotierten Unternehmen Deutschlands ab. Die Zugehörigkeit zum Index wird zwei Mal im Jahr (im März und September) überprüft. Bei starken Verschiebungen gibt es am Ende der beiden anderen Quartale (Juni und Dezember) die Möglichkeit, die Indexzusammensetzung zu ändern.
In der offiziellen DAX-Zusammensetzung (Stand: 28. Februar 2025) nehmen die folgenden zehn Unternehmen die wichtigste Rolle ein:
- SAP (14,91 Prozent)
- Siemens (10,46 Prozent)
- Allianz (8,02 Prozent)
- Deutsche Telekom (7,83 Prozent)
- Airbus (6,1 Prozent)
- Münchner Rück (4,6 Prozent)
- Deutsche Börse (2,97 Prozent)
- Infineon Technologies (2,91 Prozent)
- Adidas (2,78 Prozent)
- BASF (2,76 Prozent)
Die fünf größten Unternehmen im DAX-40 sind schon für über 40 Prozent des Index verantwortlich. Somit ist der Erfolg der Index-Entwicklung maßgeblich an den wirtschaftlichen und kurstechnischen Erfolg der DAX-Schwergewichte gekoppelt.
Übrigens: Als Performance-Index werden im DAX Index nicht nur die Kursentwicklung berücksichtigt, sondern auch die Dividendenzahlungen. Es gibt auch einen um Dividenden bereinigten DAX-Kursindex.
2. MDAX
Der MDAX (Mid-Cap) ist der Folge-Index nach dem DAX. Im MDAX sind die 50 größten, börsengehandelten Firmen enthalten, die nach den DAX-40 folgen. Die Indexgewichtung ist zum DAX unverändert. Die fünf größten Unternehmen im MDAX sind gemessen an der Marktkapitalisierung:
- Talanx
- Traton
- Knorr-Bremse
- Nemetschek
- Hochtief
Der MDAX wurde am 19. Januar 1996 eingeführt. Die Indexbasis ist allerdings wie beim DAX auch der 30. Dezember 1987 mit einem Startniveau von 1.000 Punkten. Im Frühjahr 2025 liegt der MDAX bei über 26.000 Punkten. Das entspricht einer Steigerung um mehr als 2.500 Prozent und einer jährlichen Rendite, die sogar über dem DAX-Niveau liegt.
Um in den MDAX zu investieren, bietet sich ein ETF-Sparplan an. Im Vergleich zu den DAX-ETFs zeigt sich schon beim MDAX, dass das Interesse und die Auswahl bedeutend geringer ausfallen. Hier findest du zwei Beispiele:
- Ausschüttend: Amundi; FR0011857234; 0,2 Prozent TER
- Thesaurierend: Invesco; IE00BHJYDV33; 0,21 Prozent TER
3. SDAX
Das dritte Mitglied der DAX-Familie ist der SDAX (Small-Cap), der noch einmal die darauf folgenden 70 börsennotierten Unternehmen abbildet. Insgesamt umfassen DAX, MDAX und SDAX also die 160 größten deutschen Unternehmen, die an der Börse vertreten sind.
Der SDAX wurde am 21. Juni 1999 eingeführt und rangiert im Frühjahr 2025 bei über 14.000 Punkten. Seit dem historischen Indexstart am 30. Dezember 1987 hat der SDAX also einen Anstieg um über 1.340 Prozent.
Die fünf größten Unternehmen im SDAX gemessen an der Marktkapitalisierung sind:
- Deutsche Beteiligungs AG
- Hypoport
- Jungheinrich
- Sixt
- Encavis
Um in den SDAX zu investieren, bietet sich ein ETF-Sparplan an, zum Beispiel auf den ausschüttenden SDAX ETF von Amundi (LU2611732475, 0,7 Prozent TER).
4. TecDAX
Der TecDAX ist eine spezielle Index-Variante der DAX-Familie. Der TecDAX als Index bildet die Wertentwicklung der 30 größten, börsennotierten Technologie-Unternehmen aus Deutschland ab. DAX-Unternehmen wie zum Beispiel SAP sind allerdings ausschließlich im DAX vertreten.
Der TecDAX wurde offiziell am 24. März 2003 eingeführt – und ist damit das jüngste Mitglied der DAX-Familie. Mit einem prozentualen Wachstum von 330 Prozent seit der historischen Basis Ende 1987 bis ins Frühjahr 2025 (von 1.000 auf 3.474 Punkte im Frühjahr 2025) hat der TecDAX die schlechteste historische Performance der DAX-Familie.
Die fünf größten Unternehmen im TecDAX sind nach Markkapitalisierung:
- Sartorius
- Carl Zeiss Meditec
- Qiagen
- Bechtle
- Aixtron
Um in den TecDAX zu investieren, bietet sich ein ETF-Sparplan an. Die beiden Marktführer iShares und Amundi haben mehrere ETFs im Angebot. Wir wollen dir zwei Beispiele nennen:
- Ausschüttend: Amundi; DE000ETF9082; 0,4 Prozent TER
- Thesaurierend: iShares; DE0005933972; 0,58 Prozent TER
Wie kannst du in die DAX Index-Familie investieren?
Die einfachste Möglichkeit in DAX, MDAX, SDAX und TecDAX zu investieren, ist ein Sparplan auf den jeweiligen Index-ETF. Ein ETF ist vereinfacht ausgedrückt ein fertiger Korb von Aktien, der die Wertentwicklung eines bestimmten Index abbildet.
ETFs überzeugen mit einer sehr günstigsten Kostenstruktur. Bei Brokern wie Trade Republic oder Scalable Capital kannst du ein kostenloses Depot eröffnen und kostenlos einen Sparplan auf einen DAX ETF einrichten. Darüber hinaus findest du mit unserem interaktiven Depot-Vergleich das für dich passende Depot zu finden.
Wie hat sich der DAX Index historisch entwickelt?
Seit dem Start im Jahr 1988 ist der DAX Index von 1.000 Basispunkten auf über 22.000 Punkte im Frühjahr 2025 gestiegen. Das entspricht einer Steigerung um über 2.100 Prozent. Die jährliche Rendite (Kursentwicklung plus Dividendenausschüttungen) liegt also zwischen acht und neun Prozent.
Langfristige Investoren profitieren also bei einem regelmäßigen Investment in den DAX – zum Beispiel über einen ETF-Sparplan – von überdurchschnittlichen hohen Renditen, die deutlich über dem Niveau von Tagesgeldern und Festgeldern liegen.
Wichtig dabei ist, dass es im DAX immer wieder starke Rücksetzer (zum Beispiel: Finanzkrise oder Corona-Krise) gegeben hat. Im Nachhinein hat der DAX bislang jedoch immer neue Höchststände erreicht.
💡 Vergleich von Vergangenheit und Zukunft
Die historische Entwicklung eines Index ist kein aussagekräftiges Kriterium für die zukünftige Entwicklung eines Index. Trotzdem legt die bisherige historische Entwicklung des DAX nahe, dass auch in Zukunft Krisen erfolgreich gemeistert und neue Allzeithochs erreicht werden. Eine Garantie gibt es dafür nicht.
Welche Variationen des DAX gibt es?
Der DAX bildet als deutscher Leitindex die Wertentwicklung der 40 größten börsennotierten Unternehmen in Deutschland ab. Die Währung ist dabei Euro. Als Performance-Index werden Dividenden mit einbezogen. Darüber hinaus gibt es noch einige Variationen des DAX.
Vier Beispiele wollen wir dir vorstellen:
- TecDAX: Die wohl bekannteste Alternative zum DAX ist der TecDAX. Wie bereits beschrieben, bildet der TecDAX den Technologie-Sektor in Deutschland ab und summiert die 30 größten Technologie-Unternehmen.
- DAX 50 ESG: Die Environment-Social-Governance (ESG)-Variante achtet bei der Auswahl der Unternehmen und der Gewichtung auf die Einhaltung der ESG-Kriterien. Abweichend zum klassischen DAX sind zudem 50 Firmen aus der Index-Familie enthalten, die einen besonderen Schwerpunkt auf Nachhaltigkeit legen.
- Ex-Financials: Nicht alle Anleger wollen mit ihren Investments auch in den Finanzsektor investieren. Mit der Ex-Financials-Variante des DAX kannst du in die führenden deutschen Börsenkonzerne investieren und zugleich aktiv Finanz-Unternehmen ausschließen.
- Equal Weighted: Um die Ungleichgewichtung im DAX auszugleichen, gibt es eine Equal-Weight-Variante. In dieser sind alle DAX-Mitglieder gleich gewichtet, sodass alle Unternehmen mit ihrer jeweiligen Performance gleichermaßen gewertet werden.
Welche Vorteile bietet der DAX und die DAX-Familie Anlegern?
Der DAX als Leitindex und die DAX-Familie um MDAX, SDAX und TecDAX bietet dir die Möglichkeit, in die wichtigsten, börsennotierten Unternehmens Deutschlands zu investieren.
Je nach Abstufung kannst du dich dabei auf die führenden Konzerne (DAX) konzentrieren oder auch noch mittlere (MDAX) und kleine (SDAX) Unternehmen mit einbeziehen. Am einfachsten ist es, wenn du einen ETF-Sparplan eröffnest. Auf diese Art und Weise musst du dich nicht mit der Kursentwicklung einzelner Aktien beschäftigen.
Die erzielte historische Rendite des DAX liegt deutlich über dem Niveau von Tagesgeld– oder Festgeldanlagen. Wer langfristig einen DAX-ETF bespart und auch in Zeiten von fallenden Kursen keine Panik bekommt und vorschnell verkauft, erhält eine interessante Alternative im Vorsorge-Mix zur gesetzlichen Rente.
Welche Nachteile bringt der DAX und die DAX-Familie Anlegern?
Im Vergleich zu anderen führenden Indizes wie dem S&P500 oder dem FTSE100 ist der DAX mit gerade einmal 40 Unternehmen relativ klein. Obwohl der DAX als deutscher Leitindex gilt, repräsentiert er nur einen winzigen Ausschnitt der deutschen Wirtschaft.
Insbesondere Automobil- und Industrie-Konzerne nehmen eine übermäßig große Rolle ein, während Technologiewerte unterrepräsentiert sind. Wer die deutsche Wirtschaft in Gänze abdecken möchte, sollte auch den MDAX und SDAX über einen Sparplan ins Depot holen.
Als Performance-Index bezieht der DAX auch die ausgeschütteten Dividenden mit in die Kursentwicklung ein. Das führt zu einer Diskrepanz im Vergleich zu anderen Indizes, die ausschließlich den Kurs beachten.
Zuletzt hängt die Entwicklung der DAX-Index-Familie sehr stark mit der wirtschaftlichen und politischen Entwicklung der Bundesrepublik Deutschland zusammen. In den Zeiten einer Rezession in Deutschland leidet der DAX also besonders stark. Eine Ausbalancierung durch andere Länder wie im MSCI World oder MSCI Emerging Markets gibt es in der DAX-Familie nicht (wobei die meisten Unternehmen natürlich einen Großteil ihrer Umsätze außerhalb von Deutschland machen).
Welche Beispiele für ETFs auf den DAX Index gibt es?
Bevor wir dir konkrete Beispiele für unterschiedliche ETFs auf den DAX, MDAX und SDAX nennen, wollen wir dich noch auf zwei Aspekte aufmerksam machen:
- Ausschüttende oder thesaurierende ETFs: Thesaurierende ETFs reinvestieren die erwirtschafteten Kapitalerträge (zum Beispiel Dividenden) automatisch in den ETF. Das steigert den Wert des ETF. Dagegen zahlen ausschüttende ETFs die erwirtschafteten Gewinne anteilig in Form von Dividenden aus. Über deren Verwendung kannst du frei entscheiden.
- Replikationsmethode Bei einer physischen Replikation kauft der ETF-Anbieter (zum Beispiel iShares) die enthaltenen Aktien selbst. Ein physisch replizierter DAX ETF enthält demnach alle Firmen, die im Index enthalten sind. Bei einer synthetischen Replikation werden die Aktien nicht direkt gekauft, sondern nur über Tauschgeschäfte (Swaps) zwischen ETF-Anbieter und Bank nachgebildet.
Für alle Varianten haben wir dir je einen ETF auf den DAX herausgesucht.
- Ausschüttender DAX ETF: Amundi (ISIN: LU2611732046; 0,08 Prozent TER)
- Thesaurierender DAX ETF: iShares (ISIN: DE0005933931; 0,16 Prozent TER)
- Physisch replizierter DAX ETF: Deka (ISIN: DE000ETFL060; 0,15 Prozent TER)
- Synthetisch replizierter DAX ETF: Lyxor (ISIN: LU0378438732; 0,08 Prozent TER)
Übrigens: Einen ETF, der alle Indizes der DAX-Familie gemeinsam abbildet, gibt es nicht. Um die DAX-Familie in Gänze abzudecken, benötigst du also einen DAX-ETF, einen MDAX-ETF, einen SDAX-ETF und einen TecDAX-ETF.
Welche Alternativen zum DAX Index gibt?
Als deutscher Leitindex ist der DAX – vor allem in Kombination mit SDAX, MDAX und TecDAX – der mit Abstand wichtigste Index für Deutschland. Falls du auf der Suche nach einer Alternative bist, wollen wir dir zwei Optionen aufzeigen:
- MSCI Germany: Auch der Index-Marktführer MSCI hat mit dem MSCI Germany eine Alternative zum DAX im Portfolio. Der MSCI Germany Index umfasst 56 Unternehmen, die gemeinsam 85 Prozent der Marktkapitalisierung des deutschen Aktienmarkts abbilden. Der MSCI Germany Index ist also größer und bildet sowohl große als auch mittelgroße Unternehmen ab.
- BCDI Deutschland: Die Abkürzung BCDI steht für „Börse Champions Deutschland Index“ und ist ein sehr spezieller Index. Er enthält lediglich zehn deutsche Unternehmen, die nach bestimmten Qualitätskriterien (zum Beispiel: sicheres Geschäftsmodell, dauerhafte Wettbewerbsvorteile) und nicht nur nach Marktkapitalisierung ausgewählt worden sind. Durch die manuelle Auswahl soll das Klumpenrisiko des DAX umgangen und eine ausgeglichene Gewichtung nach Branchen ermöglicht werden.
Wer gezielt in die deutsche Wirtschaft investieren möchte, erhält mit einem Sparplan auf den DAX eine interessante Option, die historisch betrachtet sehr gute Renditen erzielt hat. Wenn du in den DAX investieren möchtest, solltest du dir ein möglichst günstiges Depot aussuchen. Das findest du in unserem interaktiven Depot-Vergleich.
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