Depoteröffnung Anleitung Erklärung Fragen FAQ

Depoteröffnung: Alles, was du über das Eröffnen eines Depots wissen musst

In diesem Artikel erfährst du alles, was du bei einer Depoteröffnung beachten musst, welche Daten und Unterlagen du dafür benötigst und wie dieser Prozess abläuft.

Ablauf einer Depoteröffnung

Vor einer Depoteröffnung – egal bei welcher Bank – brauchst du keine Sorge haben. Die meisten Depoteröffnungen können binnen weniger Minuten und vollständig digital von Zuhause aus abgeschlossen werden. Schauen wir uns zunächst einmal an, welche Schritte dafür durchlaufen werden müssen.

Schritt 1: Finde das richtige Depot

Im ersten Schritt musst du dich natürlich für das richtige Depot entscheiden. Wenn du das bereits erledigt hast, kannst du diesen Schritt überspringen oder dich mit unserem interaktiven Depot-Vergleich noch einmal absichern. Wenn du dich noch nicht entschlossen hast, solltest du zunächst klären, bei welchem Bankentyp du dein Depot eröffnen möchtest:

  • Hausbank / Filialbank: Deine Hausbank (meistens Filialbanken) bietet dir ein großes Netzwerk an Filialen und damit auch an Ansprechpartnern an. Der Nachteil: Dieser Service kostet Geld, den du meist mit höheren Gebühren beim Depot bezahlst. Beispiel: Sparkasse oder Volksbank.
  • Direktbank / Onlinebank: Eine Direktbank ist eine Bank, die auf das Filialnetz verzichtet und sich rein digital aufgestellt hat. Das spart Kosten, die die meisten Direktbanken mit günstigen Konditionen an ihre Kunden weitergeben. Beispiel: Comdirect, ING oder Consorsbank.
  • Neo-Broker / Discount-Broker: Die dritte Kategorie bietet in der Regel nur ein spezielles Produkt an (z.B. das Depot) und verzichtet auf alles andere (Girokonten, Filialen, etc.). Dafür sind Neo-Broker sehr günstig und sehr agil. Beispiel: Trade Republic, Smartbroker oder Just Trade.

Hier findest du weitere Informationen rund um dieses Thema, zum Beispiel die günstigsten Depots, die besten Depots nach Anlagestrategien, die besten Depots für ETFs und ETF-Sparpläne oder Depots ohne Negativzinsen aufs Verrechnungskonto.

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Schritt 2: Die Depoteröffnung starten

Die Depoteröffnung sieht natürlich bei jeder Bank immer etwas anders aus. Manche Banken sind technisch wie optisch hochmodern, bei anderen sieht die Depoteröffnung aus wie aus 2008. Im Kern funktioniert der Prozess aber immer sehr ähnlich.

Um die Depoteröffnung zu starten, klickst du bei deinem Anbieter auf Buttons mit der Aufschrift „Depot eröffnen“ oder „Kunde werden“. Das bringt dich zum Formular für die Depoteröffnung.

Bitte beachte, dass die Schritte zur Depoteröffnung ab diesem Punkt in ihrer Reihenfolge je nach Anbieter variieren können.

Schritt 3: Persönliche Daten angeben

Zu Beginn wirst du nach deinen persönlichen Daten gefragt. Das beinhaltet in der Regel:

  • Deinen Vor- und Nachnamen
  • Dein Geburtsdatum
  • Deinen Geburtsort
  • Deine Staatsangehörigkeit
  • Deine Adresse
  • Deine E-Mail-Adresse
  • Deine Telefonnummer

Diese Daten solltest du korrekt angeben, weil an die Adresse und deine Kontaktdaten deine Kontounterlagen gesendet werden.

Schritt 4: AGB bestätigen

Im nächsten Schritt musst du die Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB), den Risikohinweis und ggf. weitere Dokumente der Bank bestätigen.

Das Depot ist ein wichtiges Produkt in der Finanzanlage, zumal du parallel in der Regel auch gleich noch ein Verrechnungskonto mit eröffnest, von dem deine Käufe und Verkäufe abgerechnet werden. Entsprechend viel Kleingedrucktes gibt es hier zu lesen und zu bestätigen.

Schritt 5: Alles überprüfen

Im vorletzten Schritt kannst du noch einmal alles überprüfen, was du bisher angegeben hast. Haben sich Tippfehler oder Zahlendreher eingeschlichen? Diese solltest du in dem Fall noch vor dem Abschicken der Depoteröffnung korrigieren, indem du die jeweiligen Schritte zurückgehst.

Das ist wichtig, weil die Daten aus steuerlicher und rechtlicher Sicht stimmen müssen. Schließlich wirst du im nächsten Schritt auch mit diesen Daten verifiziert. Stimmt hier etwas nicht mit den Angaben auf deinem Ausweis überein, wird dir die Verifizierung und damit die Depoteröffnung möglicherweise verwährt.

Schritt 6: Identität verifizieren

Wie bei jedem Girokonto auch, musst du zuletzt auch bei der Eröffnung eines Depots deine Identität verifizieren. Dafür hast du in der Regel drei Möglichkeiten, auf die wir im Detail gleich noch näher eingehen werden: Post Ident, Video Ident oder – seltener – E-Ident (mit der Online-Ausweisfunktion in den neuen Personalausweisen, kürzer auch eID genannt).

Dieser Prozess dauert je nach Art meistens zwischen ein paar Augenblicken bis hin zu einer Viertelstunde. Ist deine Identität verifiziert, ist deine Depoteröffnung abgeschlossen!

Depoteröffnung: So erhältst du deine Zugangsdaten

Hast du die Depoteröffnung erfolgreich abgeschlossen, erhältst du bei manchen Anbietern schon wenige Minuten später erste Zugangsdaten. Bei anderen dauert es ein paar Tage bis du (meist per Post) die Unterlagen erhältst.

Wenn du deine Zugangsdaten hast, kannst du dich mit ihnen einloggen und loslegen. Da der Prozess von Bank zu Bank unterschiedlich ist, hier ein paar Beispiele:

  • Manche Banken senden dir die Zugangsdaten in mehreren Briefen zu. In einem findest du deine TAN-Informationen (z.B. deinen Aktivierungscode), im anderen deine Zugangsdaten.
  • Andere Banken wiederum senden dir deine Zugangsdaten sofort per E-Mail zu, fordern dich aber auf, sie nach dem ersten Login zu ändern.
  • Und wieder andere wickeln den Prozess komplett digital per App und SMS ab.

Natürlich erfährst du nach deiner Depoteröffnung, wie genau die weiteren Schritte aussehen und wo du welche Daten wann erwarten kannst.

Identität verifizieren: Diese Möglichkeiten gibt es

Es gibt mehrere Möglichkeiten, mit denen du der Bank gegenüber deine Identität verifizieren kannst. Wenn du bereits ein Girokonto hast (das du nicht in einer Filiale eröffnet hast), dann wirst du mindestens eine der Möglichkeiten höchstwahrscheinlich bereits durchlaufen haben.

Post Ident: Identität in der Postfiliale verifizieren

Beim Post Ident-Verfahren gehst du mit deinem Depotantrag und einem von der Bank zur Verfügung gestellten Brief zu deiner nächsten Postfiliale. Dafür brauchst du einen Drucker, denn du musst die Unterlagen ausgedruckt mitbringen. Zudem solltest du deinen Personalausweis dabei haben.

Mit diesen Unterlagen bittest du den Mitarbeiter der Post, deine Identität zu verifizieren. Er schaut sich dann die Unterlagen an und gleicht diese mit deinem Personalausweis ab. Passt alles, bestätigt er deine Identität und schickt alles gesammelt an die Bank.

Dauer: ca. 5 bis 30 Minuten (je nach Wartezeit in der Post) zzgl. Fahrzeit

Video Ident: Identität bequem von Zuhause aus verifizieren

Bequemer ist da das Video Ident-Verfahren. Wenn deine Bank Video Ident anbietet, was inzwischen Standard ist, dann wirst du nach der Depoteröffnung zu einer App oder Website (je nachdem, ob du am Computer oder am Smartphone bist) weitergeleitet, die die Verifizierung durchführt. Das kann die offizielle Video Ident-App der Post sein oder andere Anbieter wie ID now.

Sobald du an der Reihe bist, stellt dir ein Mitarbeiter ein paar Fragen. Ihm oder ihr liegt dein Depotantrag bereits vor, er sieht also deine Angaben – du brauchst hierbei keinen Drucker. Anschließend macht er ein paar Bilder und bittet dich, die Daten zu bestätigen, die er dir dann zeigt. Ist das erledigt, bist du fertig.

Dauer: ca. 5 bis 10 Minuten (je nach Wartezeit auf einen Mitarbeiter)

eID: Verifizierung per Personalausweis

E-Ident ist ein Verfahren, das du nutzen kannst, wenn du einen der neuen Personalausweise mit elektronischer Identitäts-Funktion (eID) hast. Dabei brauchst du nur deinen Personalausweis und die 6-stellige PIN, die du von deinem Bürgerbüro ausgestellt bekommen hast. Zudem muss dein Smartphone NFC-fähig sein.

Nun kannst du dein NFC-fähiges Smartphone (die meisten neueren Modelle haben diese Technologie verbaut) als Lesegerät für deinen eID-Personalausweis nutzen und deine Identität verifizieren. Das ist mit Abstand die schnellste Möglichkeit, man muss aber Personalausweis, PIN und NFC-fähiges Smartphone besitzen.

Dauer: ca. 5 Minuten

Depoteröffnung Personalausweis Video Ident Post Ident eID
Für die Depoteröffnung benötigst du deinen Personalausweis

Welche Unterlagen du zur Depoteröffnung benötigst

Du benötigst folgende Unterlagen und Dinge für deine Depoteröffnung:

  • Personalausweis für die Verifizierung
  • Deine persönlichen Daten
  • Einen Computer oder Smartphone mit Internetverbindung
  • Eine Kamera / Webcam an deinem Gerät (optional, wenn du dich per Video Ident verifizierst)
  • Einen Drucker (optional, wenn du dich per Post Ident verifizierst)
  • Etwa 15 Minuten Zeit in ruhiger Umgebung

Warum du nach deiner US-Steuerpflicht gefragt wirst

Bei deiner Kontoeröffnung könnte dir eine Abfrage über den Weg laufen, die nach deiner US-Steuerpflicht fragt. Wenn du keine US-Staatsbürgerschaft oder anderweitige steuerliche Verbindungen zu den USA hast, ist dieser Punkt für dich nicht relevant. Dahinter steckt der sogenannte FATCA, der Foreign Account Tax Compliance Act.

Damit versucht das US-Finanzamt IRS zu verhindern, dass US-Bürger im Ausland ein Depot eröffnen und die Einkünfte nicht komplett melden. Für die meisten Nutzer ist das allerdings nur ein Häkchen, das sie setzen müssen, um zu bestätigen, dass sie nicht US-steuerpflichtig sind.

Wie lange dauert eine Depoteröffnung?

Du siehst, dass der Prozess einer Depoteröffnung ganz einfach ist und im Idealfall nur 10 bis 15 Minuten dauert, wenn du dich per Video Ident oder eID verifizierst. Wenn du dich für die „analoge“ Variante entscheidest und das Post Ident-Verfahren wählst, dauert es ein paar Minuten länger.

Alles in allem, kannst du dein Depot in kürzester Zeit und meist komplett von Zuhause aus eröffnen. Wenn du noch auf der Suche nach dem passenden Depot bist, findest du hier unseren interaktiven Depot-Vergleich. Damit kannst du in wenigen Sekunden sehen, welches Depot für dich die besten Konditionen bietet.

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Tobias Gillen ist Unternehmer, Journalist und Buch-Autor. Neben seiner Position als Geschäftsführender Gesellschafter der BASIC thinking GmbH hat er 2017 das Online-Magazin FINANZENTDECKER gegründet, das es sich zur Aufgabe gemacht hat, finanzielle Bildung in Deutschland zu stärken. 2014 wurde er vom "Medium Magazin" als einer der besten 30 Journalisten unter 30 ausgezeichnet.