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Sicherheit geht vor: 5 Gründe, warum du mehrere Depots haben solltest

Wer in Aktien und ETFs investieren möchte, muss sich für ein Depot entscheiden. Aber warum eigentlich nur für eins? Es gibt viele gute Gründe, mehrere Depots zu haben. Das schafft Übersicht, Sicherheit und eine Ausweichmöglichkeit im Notfall.

Mehrere Depots: Unsere Empfehlung

Bevor wir mit den verschiedenen Vorteilen starten, warum du mehrere Depots (mindestens zwei) haben solltest, findest du hier unsere Empfehlung für zwei Depots, die sich ideal ergänzen:

  1. Ein Depot eines Neobrokers: Hier stehen dir zum Beispiel Trade Republic, Scalable Capital oder JustTrade zur Verfügung. Neobroker haben den großen Vorteil, dass sie sehr günstig sind. Du bezahlst also, wenn überhaupt, nur sehr geringe Ordergebühren. Zudem sind die meisten Sparpläne bei Neobrokern kostenlos.
  2. Ein Depot bei einer Direktbank: Direktbanken sind reine Online-Banken, die keine Filialen betreiben und dadurch günstigere Konditionen anbieten können. Direktbanken sind zwar etwas teurer als Neobroker, bieten dafür aber auch mehr Leistung, Auswahl und Service. Anschauen kannst du dir hier Comdirect, Consorsbank oder ING.

Natürlich gibt es gute Gründe, noch weitere Depots zu eröffnen (auf die gehen wir gleich ein). Aber mit zwei Depots bei einem Neobroker und bei einer Direktbank bist du schon ausgezeichnet ausgerüstet für eine Investorenkarriere.

Gründe für mehrere Depots #1: Kurzfristiger Ausfallschutz

Wenn du an der Börse aktiv bist, solltest du immer handlungsfähig sein. Wenn du eine Aktie kaufen möchtest, solltest du das immer und jederzeit problemlos tun können. Leider sind auch die besten Banken auf eine funktionierende IT angewiesen, und da hapert es wie bei jedem Unternehmen auch mal.

Wenn du kurzfristig nicht auf dein Depot zugreifen kannst, weil dein Broker ungeplant oder geplant (z.B. durch Wartungsarbeiten) nicht erreichbar ist, ist deine Handlungsfähigkeit nicht gegeben. Das passiert zwar zum Glück äußerst selten. Trotzdem ist es gut, sich für den Fall der Fälle mit einer Ausweichmöglichkeit abzusichern.

Gründe für mehrere Depots #2: Ausweichmöglichkeit bei Insolvenz

Zudem gibt es (zum Glück ebenfalls äußerst selten) die Gefahr, dass ein Broker mal in die Insolvenz geht. Das ist keine Gefahr für deine Aktien, Fonds oder ETFs, weil diese zum Sondervermögen und damit nicht zur Insolvenzmasse gehören. Aber auch in diesem Fall bist du mit einem Depot kurzfristig handlungunsfähig.

Das Prozedere in einem solchen Fall ist, dass du der insolventen Bank ein anderes Depot nennst, auf das die Bank deine Assets übertragen soll. Wenn du dann erst ein Depot eröffnen musst, verzögert das den Prozess um etwa eine Woche, in der du nicht handeln kannst. Mit mehreren Depots bist du auch für diesen Fall abgesichert.

Gründe für mehrere Depots #3: Das Beste aus zwei Welten

Alle Banken haben unterschiedliche Kostenmodelle. Neobroker wie Trade Republic, JustTrade, Finanzen.net Zero oder Scalable Capital sind extrem günstig, limitieren aber dafür bestimmte Leistungen, um sich mit ihrem Geschäftsmodell finanzieren zu können. Direktbanken wie Comdirect, Consorsbank oder ING sind etwas teurer, bieten dafür aber mehr Angebot und besseren Service.

Wer das Komplettpaket will, muss einen Mix aus mehreren Depots eingehen und sich die zwei (oder mehr) Depots raussuchen, die kombiniert alles abdecken, was den eigenen Bedürfnissen entspricht. Günstiger Aktien- und ETF-Handel, gepaart mit einem breiteren Angebot und besserem Service. Theoretisch kannst du in diese Rechnung auch noch Filialbanken mit aufnehmen, wenn dir ein Vor-Ort-Service wichtig ist. Die sind aber in aller Regel sehr viel teurer als Neobroker und Direktbank-Depots.

Gründe für mehrere Depots #4: Unterschiedliche Strategien

Der vierte Vorteil von mehreren Depots: Nicht jedes Depot eignet sich gleich gut für die jeweiligen Strategien, die du möglicherweise umsetzen möchtest. In einem anderen Artikel haben wir bereits darüber geschrieben, welches Depot sich für welche Strategie eignet.

Wer viel traden möchte, braucht ein Depot mit sehr günstigen Ordergebühren (wie z.B. das eines Neobrokers). Wer hingegen per Aktien-Sparplan oder ETF-Sparplan viele exotische Unternehmen besparen möchte, braucht eine möglichst große Auswahl an sparplanfähigen Aktien und ETFs (was in der Regel bei Direktbanken eher gegeben ist).

Da eine Anlage meist nicht nur aus einer einzigen Strategie besteht, können sich mehrere Depots mit unterschiedlichen Zielgruppen für dich stark in Kosten und Angebot bemerkbar machen.

Gründe für mehrere Depots #5: Trennung von Vermögen

Zudem können mehrere Depots für dich Sinn machen, wenn du aus unterschiedlichen Grüden dein Vermögen trennen möchtest. Das kann zum Beispiel dann Sinn machen, wenn du aus steuerlichen Gründen auf die FIFO-Regeln (First In, First Out) achten musst. Oder weil du ein gemeinsames Depot mit deinem Partner oder deiner Partnerin führen möchtest, aber gleichzeitig auch noch ein eigenes Depot betreibst.

Darüber hinaus erhöhen mehrere Depots die Übersicht, wenn du verschiedene Strategien oder Assets voneinander trennen möchtest. Ein Depot fürs Trading, ein Depot für langfristiges Buy-and-Hold. Oder ein Depot für deine Aktien-Zocks auf spekulative Werte und ein Depot auf „langweilige“ ETFs. Wichtig hierbei ist natürlich, es nicht zu übertreiben. Wer 15 Depots betreibt, der verliert wahrscheinlich eher die Übersicht als jemand, der zwei bis vier Depots betreibt.

Fazit: Mehrere Depots schützen dich vor Ausfall und Kosten

An diesen Vorteilen mehrere Depots siehst du, dass es wichtig ist, mehrere Depots zu haben. Mindestens zwei zum Ausfallschutz (siehe Vorteile #1 und #2), bei mehreren Strategien oder Bedürfnissen können sich auch drei oder vier Depots eignen (siehe Vorteile #3, #4 und #5).

Der positive Nebeneffekt davon ist, dass du oftmals als Neukunde oder bei einem Depotübertrag (von einzelnen Titeln oder dem gesamten Depot) noch geldwerte Prämien erhältst. So sind schnell ein paar hundert Euro drin.

Aufpassen solltest du aber auf der anderen Seite, dass du die Übersicht nicht verlierst. Viele Depots bedeuten auch mehr Verwaltung, Bürokratie, Papierkram. Hier kann dir ein Tool wie das kostenlose Portfolio Performance oder Apps wie Parqet zwar helfen, aber zu viele verschiedene Baustellen solltest du trotzdem nicht aufmachen.

Wir sind große Fans von einem Duo aus Direktbank (z.B. Comdirect, Consorsbank oder ING) und Discount-Broker (z.B. Trade Republic, Smartbroker oder Scalable Capital). Hier findest du darüber hinaus unseren interaktiven und kostenlosen Depot-Vergleichsrechner, der dir bei der Auswahl helfen kann:

Unser Tipp: Scalable Capital

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Tobias Gillen ist Unternehmer, Journalist und Buch-Autor. Neben seiner Position als Geschäftsführender Gesellschafter der BASIC thinking GmbH hat er 2017 das Online-Magazin FINANZENTDECKER gegründet, das es sich zur Aufgabe gemacht hat, finanzielle Bildung in Deutschland zu stärken.