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NFL in Deutschland: Das können wir in Sachen Geld von den Football-Stars lernen

Die NFL ist wieder in Deutschland zu Gast und hätte für die beiden Spiele in Frankfurt mehrere Millionen Tickets verkaufen können. Hier soll es aber weniger um den Sport gehen, als vielmehr um das, was wir in Sachen Geld von den gut bezahlten Football-Stars lernen können (oder auch nicht).

Patrick Mahomes, amtierender Super-Bowl-Champion und einer der bestbezahlten Sportler der Welt, kann mit seinem Vertrag bis zur Saison 2031 über eine halbe Milliarde US-Dollar verdienen.

Da ist er schon eine Ausnahme nach oben, das durchschnittliche Jahresgehalt eines NFL-Spielers liegt irgendwo im Bereich von 2,7 bis 3 Millionen US-Dollar. Aber auch da sollte fürs Leben doch eigentlich reichen. Sollte man meinen, aber schaut man sich die Statistiken genauer an, sieht man, dass die finanzielle Situation vieler NFL-Spieler gar nicht so rosig aussieht.

16 Prozent aller NFL-Spieler melden innerhalb von 12 Jahren nach Karriereende Insolvenz an, 78 Prozent haben nach dem Karriereende „ernstzunehmendem finanziellen Stress“.

Aber: Woran liegt das? Und vor allem: Was können wir daraus für unsere eigenen Finanzen lernen? Genau das schauen wir uns jetzt in drei Learnings an.

Learning 1: Viel Gehalt ≠ viel Vermögen

Starten wir mit dem ersten Learning, mämlich dem Missverständnis, dass viel Gehalt auch ein großes Vermögen bedeutet. Jeder kennt diesen Satz: „Reich werden kommt nicht vom Geld verdienen, sondern vom Geld behalten.“ Das passt wunderbar auch auf die NFL-Stars.

Viele NFL-Spieler sind jung, wenn sie in die Liga kommen, und auf einmal sind da sechs- oder siebenstellige Beträge auf dem Konto. Es passiert, was auch bei vielen Lotto-Gewinnern passiert: Das Geld wird sorglos für Luxus, Spaß und Vergüngen ausgegeben, Freunde und Familie und der eine oder andere alte Schulfreund bekommen Häuser, Wohnungen, Autos und teure Uhren.

Und dann wird das Geld plötzlich immer weniger. Alles kein Problem, weil man als NFL-Spieler mit einem durchschnittlichen Jahresgehalt von knapp 3 Millionen US-Dollar ja jedes Jahr wieder einen großen Scheck bekommt. Oder doch nicht?

Learning 2: Wofür steht NFL eigentlich?

Das zweite Learning beschäftigt sich nämlich mit der Frage, wofür die Abkürzung NFL eigentlich steht. Die steht eigentlich nicht für „National Football League“, sondern für „Not For Long“. Die durchschnittliche NFL-Karriere dauert gerade mal 3,3 Jahre.

Klar, wer eine Karriere wie Tom Brady hinlegt und über 20 Jahre lang jedes Jahr eine überdurchschnittlich große Schubkarre Geld aus der Umkleide schiebt, hat damit weniger Probleme.

Aber wenn du gerade all dein Geld für die Lifestyle-Inflation ausgegeben hast, und dein Vertrag dann nach drei Jahren endet, dann klopft die Insolvenz schnell mal an die Tür.

Das Learning ist also: Egal wie viel Geld du jetzt gerade verdienst: Leg etwas für die Zukunft zurück. Es kann immer etwas dazwischen kommen.

Learning 3: Guter Rat ist teuer, schlechte Berater noch viel mehr

Zum Beispiel auch das dritte Learning: Wer viel Geld verdient, wird automatisch Ziel von Beratern, die versprechen, sich um die Verwaltung des Geldes zu kümmern. Leider sind die nicht immer so seriös und selbstlos, wie sie anfangs versprechen.

Nehmen wir als Beispiel Vince Young. Der hat in seiner sechsjährigen Karriere knapp 26 Millionen US-Dollar verdient und musste wenige Jahre nach Karriereende Insolvenz anmelden. Warum? Laut ihm habe sein Finanzberater über 5 Millonen US-Dollar veruntreut.

Der war natürlich nicht alleine schuld. Berichten zufolge soll Young unter anderem zu Beginn seiner Karriere 5.000 US-Dollar pro Woche in der Cheesecake Factory ausgegeben haben. In einem anderen Fall soll er mal alle Tickets eines Linienflugs gekauft haben, einfach nur weil er alleine fliegen wollte.

Aber es zeigt, dass Vertrauen gut ist, Kontrolle aber besser. Vor allem, wenn es um so viel Geld geht. Das Learning ist also: Ein Grundstock an finanzieller Bildung ist für jede und jeden unerlässlich. Egal auf welchem finanziellen Level.

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Und wenn du dann für deinen nächsten Hauskredit dem Berater in der örtlichen Sparkasse gegenübersitzt, verstehst du, worum es geht, kannst kritische Rückfragen stellen und dir selbst eine Meinung über das Angebot bilden. Verlass dich bei deinen Finanzen nie auf andere, sondern nur auf dich selbst. Bei Krediten, Investments und deinen Rücklagen.

Fazit: NFL-Spieler müssen nicht unbedingt Vorbilder sein

Wenn du also das nächste mal ein NFL-Spiel schaust, dann denk dran: Auch wenn die Spieler vielleicht auf dem Feld herausragend sind, so muss das nicht unbedingt auch für ihre Finanzen zutreffen. Nicht alle Spieler sind mit ihrem luxoriösen Lifestyle ein Vorbild.

Versuch du es besser zu machen, indem du immer einen Teil deines Einkommens für dich und deine Zukunft zurücklegst – egal wie hoch dein Einkommen gerade ist oder irgendwann mal sein wird.

Denk dran, dass jedes Hoch auch mal vorbei sein kann und schlechte Zeiten zum Leben dazugehören. Und verlass dich nicht auf Berater, sondern baue dir eine eigene finanzielle Bildung auf, mit der du die richtigen Entscheidungen treffen kannst.

Wir hoffen, dass dir dieses Artikel ein paar Einblicke in die finanzielle Welt hinter der NFL gegeben hat und du etwas lernen konntest. Und jetzt wünschen wir dir viel Spaß bei den nächsten, hoffentlich spektakulären Spielen.

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Tobias Gillen ist Unternehmer, Journalist und Buch-Autor. Neben seiner Position als Geschäftsführender Gesellschafter der BASIC thinking GmbH hat er 2017 das Online-Magazin FINANZENTDECKER gegründet, das es sich zur Aufgabe gemacht hat, finanzielle Bildung in Deutschland zu stärken. 2014 wurde er vom "Medium Magazin" als einer der besten 30 Journalisten unter 30 ausgezeichnet.