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5 Szenarien: Kann man mit Sparen zum Millionär werden?

Ist es möglich, rein durch sparen zum Millionär zu werden? Wir rechnen vor, wie das funktionieren kann – und wie nicht.

Die Motive für den schnellen Vermögensaufbau sind nicht immer rein materieller Natur. Meistens ist das Geld nur das Mittel zu einem tieferen, emotionaleren Zweck. Das kann die Absicherung der eigenen Familie und Kinder sein. Oder die Freiheit, die Welt zu bereisen. Oder das Bedürfnis, mit dem Geld soziale Projekte finanzieren zu können.

Aber muss man dafür erfolgreicher Unternehmer sein oder im Lotto gewinnen? Wir machen in fünf Beispiel-Rechnungen den Test, ob es möglich ist, rein durch Sparen zum Millionär zu werden. Wir zeigen dir, wie viel Geld du bei einer gewissen Dauer und einem gewissen Zinssatz zurücklegen musst, um deine erste Million zu erreichen.

Achtung: Dabei ignorieren wir der Einfachheit halber Inflation und Steuern, da es hauptsächlich um das Verständnis der Mechanismen des Zinseszinses und der Zeit beim Vermögensaufbau geht.

Beispiel-Rechnung 1: Wie es nicht geht

Im ersten Beispiel gehen wir davon aus, dass du dein Geld einfach nur im Wandsafe oder auf einem unverzinsten Girokonto lagerst und jeden Monat 100 Euro zufügst.

Parameter

Dauer: 40 Jahre
Sparrate: 100 Euro pro Monat
Zinsen: keine

In 40 Jahren besitzt du mit dieser Methode ein Vermögen von 48.000 Euro. Das macht bei jährlichen Lebenshaltungskosten von ca. 20.000 Euro gerade mal 28 Monate, die du damit über die Runden kommen würdest. Großer Luxus und Sicherheiten sind mit diesem Weg also nicht möglich.

Ergebnis

Eingezahltes Kapital: 48.000 Euro
Erhaltene Zinsen: 0 Euro
Ergebnis Summe: 48.000 Euro

Trotzdem sollte dich dieses Beispiel nicht demotivieren. Es ist besser, irgendwann eine Reserve von knapp 50.000 Euro zu besitzen als komplett ohne Rücklage zu leben. Es geht aber auch mehr, wie die folgenden Rechnungen zeigen.

Beispiel-Rechnung 2: Wie es besser geht

Im zweiten Beispiel gehen wir von gleichen Parametern aus, außer dass du nun sieben Prozent Zinsen p.a. bekommst. Das ist zum Beispiel mit einem Investment in Aktien oder ETFs möglich. Historisch liegt die Rendite am Aktienmarkt über einen langen Zeitraum bei sechs bis acht Prozent.

Parameter

Dauer: 40 Jahre
Sparrate: 100 Euro pro Monat
Zinsen: 7 Prozent pro Jahr

Hier findest du unsere Empfehlungen mit den besten Depots für Aktien– und ETF-Sparpläne. In unserem Hub rund um die Börse haben wir zudem weiteren spannenden Lesestoff rund um die Geldanlage für dich.

Durch die lange Dauer und den Zinssatz arbeitet der Zinseszins für dich und du bekommst schon deutlich mehr Geld heraus: Insgesamt liegt dein Kapital am Ende der Laufzeit bei knapp einer Viertelmillion. Es sind also bereits 25 Prozent des Ziels erreicht.

Ergebnis

Eingezahltes Kapital: 48.000 Euro
Erhaltene Zinsen: 200.551,65 Euro
Ergebnis Summe: 248.551,65 Euro

Beispiel-Rechnung 3: Wie du es in 40 Jahren schaffst

Im dritten Beispiel bleiben wir bei den sieben Prozent Zinsen pro Jahr, nur legst du nun mehr Geld pro Monat zurück.

Parameter

Dauer: 40 Jahre
Sparrate: 402,34 Euro pro Monat
Zinsen: 7 Prozent pro Jahr

Damit wirst du dein Ziel nach 40 Jahren erreichen – und das, obwohl du nur knapp 200.000 Euro eingezahlt hast. Bedenke, wie bereits oben erwähnt, dass wir die Steuer nicht berücksichtigen. Verkaufst oder handelst du in der Zwischenzeit mit deinen Wertpapieren, zahlst du darauf immer 25 Prozent Kapitalertragssteuer.

Ergebnis

Eingezahltes Kapital: 193.123,20 Euro
Erhaltene Zinsen: 806.899,49 Euro
Ergebnis Summe: 1.000.022,69 Euro

Beispiel-Rechnung 4: Wie du es mit 100 Euro pro Monat schaffst

Im vierten Beispiel legst du nur 100 Euro pro Monat zurück, brauchst dann aber deutlich höhere Zinsen, um dein Ziel zu erreichen.

Parameter

Dauer: 40 Jahre
Sparrate: 100 Euro pro Monat
Zinsen: 12,074 Prozent pro Jahr

Möglich sind 12 Prozent zum Beispiel bei P2P-Krediten über Plattformen wie EstateGuru, Bondora oder Mintos, aber auch bei anderen risikoreichen Anlageformen. Natürlich kannst du 12 Prozent aber natürlich auch mit Aktien erreichen, brauchst hierfür aber ein gutes Händchen.

In diesem Beispiel zahlst du sogar nur die 48.000 Euro aus den ersten Rechnungen ein. Der Rest addiert sich über die Zeit durch den Zinseszins zusammen.

Ergebnis

Eingezahltes Kapital: 48.000 Euro
Erhaltene Zinsen: 952.009,31 Euro
Ergebnis Summe: 1.000.009,31 Euro

Beispiel-Rechnung 5: Wie du es in 20 Jahren schaffst

Im fünften Beispiel musst du natürlich mehr Geld anlegen und höhere Zinsen bekommen, um dein Ziel in der Hälfte der Zeit, also in nur 20 Jahren, zu erreichen. Aber auch das geht, wie die Rechnung zeigt.

Parameter

Dauer: 20 Jahre
Sparrate: 1.000 Euro pro Monat
Zinsen: 12,69 Prozent pro Jahr

Legst du jeden Monat 1.000 Euro zurück und erhältst konstante 12,69 Prozent auf dieses Geld, bist du nach 20 Jahren Millionär. Eingezahlt hast du bis dahin knapp eine Viertelmillion, bei Zinsen von 760.000 Euro.

Ergebnis

Eingezahltes Kapital: 240.000 Euro
Erhaltene Zinsen: 760.058,30 Euro
Ergebnis Summe: 1.000.058,30 Euro

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Fazit: Man kann sich reich sparen, aber…

Für den Vermögensaufbau benötigt es drei Faktoren: Geld, Zeit und Zinsen. Jeder dieser drei Faktoren kann mit den anderen beiden ausgeglichen werden:

  • Hast du nicht viel Geld, benötigst du viel Zeit und hohe Zinsen.
  • Hast du nicht viel Zeit, benötigst du viel Geld und hohe Zinsen.
  • Hast du keine hohen Zinsen, benötigst du viel Geld und viel Zeit.

Man kann sich reich sparen, die erste Million ist damit schaffbar. Es braucht aber die verzinste Geldanlage für diesen Erfolg. Das reine Liegenlassen des Geldes auf einem unverzinsten Girokonto oder Tagesgeldkonto reicht in den meisten Fällen nicht aus. Einzige Ausnahme: Du kannst jeden Monat große Summen zurücklegen.

Lese-Tipp: Das Buch „Der Weg zur finanziellen Freiheit: Die erste Million“ von Bodo Schäfer beschreibt den ersten Weg zur Million sehr praktisch.

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Tobias Gillen ist Unternehmer, Journalist und Buch-Autor. Neben seiner Position als Geschäftsführender Gesellschafter der BASIC thinking GmbH hat er 2017 das Online-Magazin FINANZENTDECKER gegründet, das es sich zur Aufgabe gemacht hat, finanzielle Bildung in Deutschland zu stärken. 2014 wurde er vom "Medium Magazin" als einer der besten 30 Journalisten unter 30 ausgezeichnet.