Mit diesen sechs Tipps behältst du die Kontrolle über deine Finanzen – und hast im besten Fall am Ende des Monats auch noch ein bisschen mehr Geld im Geldbeutel.
Tipp 1: Nutze einen Budgetplan
Ein Budgetplan klingt wahnsinnig bürokratisch und langweilig, muss es aber nicht sein und dauert auch nur ein paar Minuten. Zunächst mal schaust du, wie hoch deine monatlichen Einkünfte sind. Wichtig ist hier, dass du mit deinem Nettogehalt rechnest, also dem Geld, dass du auch tatsächlich auf dein Girokonto gezahlt bekommst.
Wenn du selbstständig bist, dann ist es etwas schwieriger, weil du dich selbst um Steuern und Abgaben kümmern musst. Aber auch hier nimmst du den Wert abzüglich aller Abgaben, um die Situation nicht schöner zu rechnen, als sie ist. Anschließend ziehst du davon deine Fixkosten ab, also Miete, Versicherungen, Kreditraten und Co.
💡 Wichtig
Rechne deine Einnahmen immer realistisch und deine Ausgaben immer minimal pessimistisch. So vermeidest du, etwas schönzurechnen. Zudem hast du so immer einen kleinen Puffer in deiner Rechnung einkalkuliert.
Was jetzt noch übrig bleibt, hast du für deine variablen Ausgaben übrig. Das sind Einkäufe, Unternehmungen, Rücklagen für den Urlaub und andere, nicht vollständig planbare Ausgaben.
Wenn du dir nun einen solchen Budgetplan erstellst, siehst du relativ deutlich, wofür du vielleicht zu viel Geld ausgibst und wo man etwas optimieren könnte. Zudem steckst du dir selbst einen Rahmen, wie viel du für Lebensmittel, Freizeit und andere Dinge jeden Monat ausgeben möchtest. Mit diesem Budget auszukommen, verhindert unnötiges Rutschen in den teuren Dispo.
Tipp 2: Pay yourself first (Bezahle dich selbst zuerst)
Der nächste Tipp schließt daran an. Wenn du etwas für später zurücklegen oder investieren möchtest, empfiehlt es sich, das direkt in deine Fixkosten zu rechnen und zu Beginn jeden Monats einen Dauerauftrag einzurichten, der auf dein Tagesgeld– oder Depot-Verrechnungskonto geht.
So läufst du gar nicht erst Gefahr, dieses Geld über den Monat auszugeben. Das Stichwort lautet hier: „Pay yourself first“, also „bezahle dich selbst – im Sinne von: dein zukünftiges Ich – zuerst“.
Viele Menschen sehen die Rücklagen eher als variable Ausgaben an und investieren, wenn überhaupt, nur das, was am Ende des Monats noch auf dem Konto ist. Das ist der beste Weg, gar nichts zu investieren, weil eigentlich immer irgendwas anderes wichtiger ist – oder zumindest so erscheint.
Tipp 3: Kontobewegungen prüfen
Die Kontrolle über die eigenen Finanzen überträgt sich auch auf die Kontobewegungen. Überprüfe also regelmäßig deine Kontobewegungen und miste hier ohne Kompromisse alles aus, was du nicht wirklich brauchst. Abos, Streamingdienste, Fitnessstudio, der zu teure Stromtarif oder die unnötige Versicherung – alles, was dort nichts zu suchen hat, kannst du kündigen oder optimieren.
Dabei hilft es, diese eingesparten monatlichen Betrag nicht für sich zu sehen, also zum Beispiel 5 Euro, sondern zu multiplizieren. In einem Jahr sind das 60 Euro, in 10 Jahren 600 Euro. So wird dann schnell deutlich, wie viel Potential die Einsparung von solchen Ausgaben auf Dauer hat.
Schau dir also deine Kontobewegungen der letzten drei Monate an und prüfe jede Abbuchung genau. Am besten wiederholst du das einmal pro Jahr, da ja doch immer wieder neue Dinge dazukommen.
Tipp 4: Lege dir einen Notgroschen zurück
Das Leben ist nicht planbar und es kommt eigentlich immer irgendwas dazwischen. Wenn du nichts auf der hohen Kante hast und dann das sprichwörtliche neue Auto oder die neue Waschmaschine brauchst, musst du dir Geld leihen, was meistens mit hohen Zinsen einhergeht.
Besser ist es, jeden Monat einen Betrag zur Seite legen. Damit meinen wir, diesen Betrag auch tatsächlich vom Girokonto zu trennen, zum Beispiel mit einem separaten Konto oder einem Tagesgeld. Hierbei kann dir auch das 3-Konten-Modell oder die 50-30-20-Regel helfen.
Die Empfehlung ist immer, drei bis sechs Monatsgehälter zurückzulegen für Notfälle. Aber je nach Lebenssituation geht das einfach nicht — und schon gar nicht von heute auf morgen.
Wenn am Ende des Monats zu wenig Geld übrig ist, um es zur Seite zu legen, lässt sich der Notgroschen bestens mit dem vorherigen Tipp kombinieren. Die fünf, zehn oder 15 Euro, die du damit jeden Monat sparst, kannst du ideal in deinen Notgroschen einzahlen.
Klar, mit 50 Euro dauert es lange, bis du im Notfall wirklich das neue Auto davon bezahlen kannst. Aber so fängst du schon mal an und baust nach und nach ein kleines finanzielles Polster auf, das dich jeden Monat ein bisschen mehr absichert – und ruhiger schlafen lässt.
Tipp 5: Konsumschulden vermeiden
Konsumausgaben (also: neuer Fernseher, neues Smartphone und Co.) sollten nie finanziert werden – egal ob mit 0-Prozent-Finanzierung oder sonstigen Angeboten.
Leider ist es oftmals verlockend, zu finanzieren und die kleine Abkürzung zu nehmen. Geht das aber schief – im Sinne von: du verlierst deinen Job oder es kommt etwas anderes dazwischen – will die Bank oder das Unternehmen trotzdem das Geld zurück haben.
Wir haben in unserem Newsletter mal darüber geschrieben: Fast die Hälfte der Gen Z (geboren 1997 bis 2012) hat schon mal eine Zahlungserinnerung erhalten, ein Viertel von ihnen hat sogar schonmal Post von einem Inkasso-Unternehmen bekommen. Hashtags wie „#KlarnaSchulden“ trenden zudem reglmäßig bei TikTok und Co.
In Zeiten von hoher Inflation kann das Leben hart sein, aber Konsumausgaben sollten niemals finanziert werden. Das führt früher oder später zu Problemen. Und auch wenn es bereits dreimal gut gegangen ist, irgendwann geht es mal nicht mehr gut.
Tipp 6: Schuldenabbau priorisieren (wenn es Sinn macht)
Der nächste Tipp schließt daran an: Wenn du kannst, dann priorisiere deinen Schuldenabbau. Vor allem Schulden mit hohen Zinsen (z.B. Kreditkartenschulden) solltest du so schnell tilgen wie irgendwie möglich. Du kannst gar kein Investment mit so hoher Rendite tätigen, dass es sich lohnt, diese Schulden laufen zu lassen.
Bei Schulden mit niedrigen oder sogar gar keinen Zinsen kommt es darauf an: Wenn du mit einem anderen Investment eine höhere Rendite erzielen kannst, dann kann es sich lohnen, nur den Mindestbetrag zu tilgen.
Wichtig hierbei: Das andere Investment sollte möglichst sicher sein. Und du solltest dich dabei wohlfühlen. Es kann auch unabhängig vom Geld Sinn machen, den Kredit einfach zu tilgen und besser zu schlafen. Egal ob du 20, 50 oder 100 Euro mehr oder weniger in der Tasche hast.
Wenn es um sehr viel größere Beträge geht (zum Beispiel bei einer Anschlussfinanzierung vom Eigenheim), kann hier eine genau Prüfung der Strategie aber definitiv Sinn machen.
Mit diesen sechs Tipps legst du den Grundstein zu mehr Kontrolle über deine eigenen Finanzen.
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