Kostenlos Bargeld abheben: Das sind die wichtigsten Bankautomaten-Netze

Du möchtest in Deutschland kostenlos Geld abheben? Dann musst du im Zweifel genau hinschauen. Wir erklären dir alles, was du über das Thema Bargeld abheben in Deutschland wissen musst.

53.000 Geldautomaten in Deutschland

Während in anderen Ländern das digitale Bezahlen via Smartphone oder Smartwatch weit verbreitet ist, spielt in Deutschland das Bargeld nach wie vor eine wichtige Rolle. Viele Restaurants und Einkaufsläden akzeptieren überhaupt keine Kartenzahlung oder verlangen einen Mindestbetrag.

Um kostenlos an Bargeld zu kommen, benötigst du Geldautomaten. Laut einer Untersuchung des Statista Research Department gab es 2022 noch 52.562 Geldautomaten, an denen Kunden (unter bestimmten Umständen kostenlos) Bargeld abheben können.

Seit dem Höchststand im Jahr 2016 mit 58.909 Geldautomaten in Deutschland ist die Zahl der Bankautomaten also um mehr als zehn Prozent gesunken.

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Das sind die 4 wichtigsten Bankautomaten-Verbünde in Deutschland

Der Großteil der Geldautomaten in Deutschland gehört zu einem von vier Bankautomaten-Verbünden.

1. Sparkassennetz

Mit rund 23.000 Geldautomaten ist das Sparkassennetz der größte Bankautomaten-Verbund in Deutschland. Sparkassen-Kunden können in allen 16 Bundesländern in Filialen, Versicherungscentern oder an freistehenden Geldautomaten kostenlos Bargeld abheben. Das gilt auch für Kunden der digitalen Sparkassen-Marken wie der Direktbank 1822direkt.

Je nachdem, ob es sich um deine „heimische“ Sparkasse oder eine fremde Sparkasse handelt, kann es sein, dass für bestimmte  Aktionen wie Geldeinzahlungen Kosten anfallen. Darüber wirst du direkt am Geldautomat der jeweiligen Sparkasse informiert.

Hier findest du deinen nächsten Sparkassen-Bankautomaten.

2. BankCard ServiceNetz

Mit 17.300 Geldautomaten belegt das sogenannte BankCard ServiceNetz den zweiten Platz der größten Bankautomaten-Verbünde in Deutschland. Zu diesem Zusammenschluss gehören fast alle Volks- und Raiffeisenbanken in Deutschland sowie der Zusammenschluss der PSD-Banken in Deutschland. Mit wenigen Ausnahmen können Kunden der oben genannten Banken an den jeweiligen Automaten kostenlos Bargeld abheben.

Hier findest du deinen nächsten BankCard ServiceNetz-Geldautomaten.

3. Cash Group

Die Cash Group ist der Bankautomaten-Zusammenschluss der Commerzbank, der Deutschen Bank, der HypoVereinsbank sowie der Postbank. Alle Kunden der vier genannten Banken sowie deren Tochter-Unternehmen können an 6.000 Bankautomaten in Deutschland kostenlos Bargeld abheben.

Außerdem können Cash-Group-Kunden auch an rund 1.300 Shell-Tankstellen exklusiv Geld abheben. Alle teilnehmenden Shell-Tankstellen sind im Kassenbereich mit einem Hinweis der Postbank gekennzeichnet.

Hier findest du deinen nächsten Cash Group-Geldautomaten.

4. CashPool

Mit rund 3.200 Geldautomaten belegt das CashPool-Netzwerk den vierten Platz mit Blick auf die größten Bankautomaten-Netzwerke in Deutschland. Zur CashPool-Gruppe gehören unter anderem die Sparda-Bank, die Targobank und die Santander Bank.

Im Folgenden haben wir die komplette Liste der CashPool-Banken zusammengestellt:

  • Bankhaus C. L. Seeliger
  • Bankhaus Gebr. Martin AG
  • Bankhaus Hafner
  • Bankhaus J. Faisst OHG
  • Bankhaus Ludwig Sperrer KG
  • Bankhaus Max Flessa KG
  • Bankhaus Mayer
  • Bankhaus Neelmeyer
  • BBBank eG
  • Degussa Bank AG
  • Donner & Reuschel AG
  • Gabler-Saliter Bankgeschäft AG
  • Joh. Berenberg, Gossler & Co. KG
  • MERKUR PRIVATBANK
  • NATIONAL-BANK AG
  • Oldenburgische Landesbank AG
  • PAX-Bank eG
  • Santander Consumer Bank AG
  • Sparda-Bank Augsburg e.G.
  • Sparda-Bank BaWü eG
  • Sparda-Bank Berlin eG
  • Sparda-Bank Hamburg eG
  • Sparda-Bank Hannover eG
  • Sparda-Bank Hessen eG
  • Sparda-Bank München eG
  • Sparda-Bank Nürnberg eG
  • Sparda-Bank Ostbayern eG
  • Sparda-Bank Südwest eG
  • Sparda-Bank West eG
  • Steyler Bank
  • SÜDWESTBANK – BAWAG AG Niederlassung Deutschland
  • TARGOBANK AG

Hier findest du deinen nächsten CashPool-Geldautomaten.

5. Geldautomaten-Anbieter ohne eigene Girokonten

Die restlichen Geldautomaten in Deutschland gehören laut Statista Research Department primär zu Geldautomaten-Anbietern wie Euronet (2.000 Geldautomaten in Deutschland), Cardtronics/Cardpoint (1.800 Geldautomaten in Deutschland), IC Cash (1.000 Geldautomaten in Deutschland), Bankhaus August Lenz (608 Geldautomaten in Deutschland) sowie der Reisebank (335 Geldautomaten in Deutschland).

Diese Anbieter haben sich auf Geldautomaten spezialisiert. Sie verdienen ihr Geld durch Entgelte für das Abheben von Bargeld. Die Automaten der Dienstleister finden sich an vielen Bahnhöfen, Flughäfen und Einkaufszentren in Deutschland. Da die Geldautomaten-Anbieter selbst keine Girokonten anbieten, gibt es demnach keine Kunden, die dort kostenlos Geld abheben können.

Einzig Kunden der Postbank, die eigentlich zur Cash Group gehört, können an 700 Cardpoint-Automaten kostenlos Geld abheben. Seit 2018 gibt es zwischen der Postbank und dem Geldautomatenbetreiber Cardpoint eine Kooperation.

Wichtig: Das kostenlose Abheben funktioniert nur an den Cardpoint-Geldautomaten, die mit dem Postbank-Logo gekennzeichnet sind. Außerdem gilt das Angebot ausschließlich für Postbank-Kunden. Kunden von anderen Cash Group-Banken wie der HypoVereinbank müssen dort Geld fürs Abheben bezahlen.

Kostenlos Bargeld abheben: Die 4 wichtigsten Logos von Visa und Mastercard

Aufgrund der digitalen Abwicklung von Bankgeschäften erfahren Direktbanken in Deutschland einen immer größeren Zulauf. Anbieter wie die DKB, N26, C24 oder Vivid Money verfügen allerdings über keine eigenen Geldautomaten in Deutschland. Deshalb setzen sie auf die Dienstleistungen von internationalen Zahlungsanbietern wie Visa und Mastercard.

Ob und wo du als Kunde mit deiner Karte kostenlos Bargeld abheben kannst, erkennst du mit einem Blick auf die Karte in deinem Geldbeutel. Dabei gibt es auf deiner Girocard oder deiner Visa- oder Mastercard-Debitkarte vier wichtige Symbole:

  • V-Pay
  • Maestro
  • Mastercard-Logo
  • Visa-Logo
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V-Pay, Visa, Maestro und Mastercard – Diese Logos solltest du beim Bargeld abheben beachten

1. V-Pay

Die Girocard wird in Deutschland oftmals noch als EC-Karte bezeichnet, obwohl es sich mittlerweile um ein anderes Bezahlsystem handelt. Dabei existiert die Girocard nur in Deutschland. Zahlungen im Ausland sind nicht möglich.

Der Schriftzug „V-Pay“ ist auf Debitkarten des Zahlungsanbieters Visa zu finden. Die V-Pay-Funktion ermöglicht es dir, auch im Ausland mit deiner Girocard zu zahlen. Im Gegensatz zu Kreditkarten werden bei Debitkarten die Umsätze sofort vom Konto abgebucht.

Mit Debitkarten mit dem Logo „V-Pay“ kannst du an allen Automaten, an denen das Logo zu finden ist, kostenlos Geld abheben und Kontoauszüge ausdrucken. In Supermärkten oder anderen Geschäften mit dem V-Pay-Logo an der Kasse ist das bargeldlose und kontaktlose Bezahlen deiner Einkäufe möglich.

Das Bezahlen und Abheben selbst ist dabei innerhalb der EU sowie einigen anderen Ländern kostenlos. Im Ausland können allerdings trotzdem Gebühren für die Abhebung anfallen. In der Regel werden zwischen drei und fünf Euro für Abhebungen im Ausland fällig. Hinzu kommen teilweise noch Umrechnungsgebühren. Diese differenzieren von Bank zu Bank.

Neben den Staaten der EU funktioniert V-Pay auch noch in Andorra, Island, Israel, Liechtenstein, Monaco, Norwegen, San Marino, Vatikan, Türkei und der Schweiz. Außerhalb von Europa – also beispielsweise in den USA oder Kanada – funktionieren V-Pay-Debitkarten nicht.

2. Maestro-Logo

Das Pendant zu „V-Pay“ von Visa ist „Maestro“ von Mastercard. Dabei handelt es sich bei Maestro um ein Bezahlsystem beziehungsweise eine Funktion von Mastercard, mit der Girocards ausgestattet werden können. Ob deine Girocard die Maestro-Funktion besitzt, erkennst du am entsprechenden Logo.

Wie auch bei V-Pay kannst du mit Maestro an über 15 Millionen Akzeptanzstellen rund um den Globus (nicht nur in Europa, sondern auch in den USA und Asien) kostenlos Geld abheben oder Einkäufe kontaktlos bezahlen. Für Transaktionen im Ausland oder bei Fremdbanken können ebenfalls noch zusätzliche Gebühren anfallen.

Dabei signalisiert das Maestro-Logo auch, dass es sich um Debitkarten handelt. Die Buchungen werden also direkt von deinem Konto gezahlt. Es ist für das Bezahlen also auch notwendig, dass genügend Geld auf deinem Konto liegt.

💡 Wichtig

Seit dem 1. Juli 2023 dürfen Banken keine neuen Debitkarten mit Maestro-Funktion mehr ausgeben, da Mastercard das Bezahlsystem einstellt. Existierende Maestro-Karten funktionieren noch bis Ende 2027. Allerdings können sie meistens nur noch im Inland (also in Deutschland) eingesetzt werden. Ob deine Karte mit Maestro-Funktion noch im Ausland funktioniert, solltest du bei deiner Bank anfragen.

Mastercard-Logo

Wer auf seiner Karte das rot-gelbe Mastercard-Logo (mit oder ohne Schriftzug) sieht, weiß, dass es sich um eine Karte des Zahlungsanbieters Mastercard handelt. In der Regel handelt es sich dabei um eine Kreditkarte.

Ob die vorliegende Karte eine Kreditkarte von Mastercard ist, erkennst du beispielsweise an der 16-stelligen Kreditkartennummer auf der Vorderseite oder der Prüfziffer auf der Rückseite. Außerdem findet sich der Aufdruck „CREDIT“ auf der Vorder- oder Rückseite.

Neben dem Mastercard-Logo findest du in der Regel noch das Logo deiner Bank sowie weitere Symbole. Dazu gehören beispielsweise vier geschwungene Klammern. Diese zeigen an, dass du mit deiner Karte kontaktlos bezahlen kannst.

Im Gegensatz zur Debitkarte mit Maestro-Funktion werden die Zahlungen mit einer Mastercard-Kreditkarte nur einmal monatlich abgebucht (je nach gewählter Rückzahlungsmethode, aber meistens ist es monatlich). Die Kreditkartengesellschaft und deine Bank gewähren dir praktisch einen Mini-Kredit bis zur Abrechnung.

Zur Buchung von Hotels, Flügen oder Reisen ist oftmals eine Kreditkarte Voraussetzung, da Online-Zahlungen in der Regel nur über Kreditkarte und nicht über eine Girocard mit Maestro-Funktion möglich sind.

Der dritte Unterschied zwischen der Mastercard-Kreditkarte und der Mastercard-Debitkarte mit Maestro-Funktion liegt in der Akzeptanz. Für die Kreditkarte gibt es weltweit über 36 Millionen Akzeptanzstellen. Zuletzt sind Girocards mit Maestro-Funktion in der Regel kostenlos. Für Mastercard-Kreditkarten verlangen Banken in der Regel eine Jahresgebühr. Die Kosten dafür schwanken sehr stark und liegen im mittleren zweistelligen bis dreistelligen Bereich.

Durch das Ende der Maestro-Funktion bieten manche Banken auch eine Debit-Mastercard an, mit der die Funktionen einer Debitkarte um einige Funktionen der Kreditkarte erweitert werden. So erlaubt die Debit Mastercard beispielsweise auch Online-Zahlungen. Falls du dir unsicher bist, solltest du dich bei deiner Bank über die Features und Kosten deiner Karte(n) informieren.

Visa-Logo

Analog zum Mastercard-Logo gibt es das Visa-Logo beziehungsweise den Visa-Schriftzug. Deine Bank kooperiert dabei mit Visa und erhält eine Lizenz zur Herausgabe einer Visa Card. Das Logo verrät dir, dass die Zahlungen über das System von Visa abgewickelt werden – und eben nicht über Girocard oder Mastercard.

Die klassische Visa-Kreditkarte wird in mehr als 200 Ländern und an weltweit über 100 Millionen Akzeptanzstellen akzeptiert. Außerdem kannst du kostenlos an über zwei Millionen Geldautomaten Bargeld abheben. Zahlreiche Banken geben diese Basisvariante der Visa-Kreditkarte sogar kostenlos an Kunden aus. Damit ist Visa im Vergleich zu Mastercard und American Express der weltweit größte Anbieter von Kreditkarten.

Wie Mastercard bietet Visa neben der Visa-Kreditkarte auch noch Visa Prepaid Karten und spezielle Visa Business Kreditkarten für Unternehmen an. Im Zweifelsfall hilft ein Anruf bei deiner Bank, um herauszufinden, ob es sich um eine Visa-Kreditkarte oder ein anderes Zahlungsmittel handelt. Allerdings sind auch die Kreditkarten von Visa mit einer 16-stelligen Kreditkartennummer, einer Prüfziffer sowie dem Wort „Credit“ eindeutig erkennbar.

Geld abheben im Ausland oder an fremden Automaten: Zusatzkosten entstehen

Bevor du Geld abheben gehst, ist es wichtig, dass du dir den entsprechenden Geldautomaten und deine Karte genau anschaust. Wenn du übereinstimmende Logos findest, ist dies zunächst schon einmal ein gutes Zeichen. Maestro- und V-Pay-Karten haben einen begrenzten Bereich, während Kreditkarten rund um den Globus einsetzbar sind.

Nur weil eine Bargeldabhebung per se kostenlos ist, heißt das jedoch nicht, dass keine Gebühren auf dich zukommen. Das Auslandsentgelt (zwischen 1,0 und 2,0 Prozent) und das Umrechnen von Fremdwährungen (0,2 bis 0,8 Prozent) kommen zum Fremdbank-Zuschlag noch hinzu.

Vor deinem nächsten Urlaub lohnt es sich also, sich vorab über die Geldautomaten-Situation vor Ort zu informieren und das Preis-Leistungsverzeichnis deiner Bank genau zu prüfen. Dann bist du auf der sicheren Seite.

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Christian Erxleben ist ausgebildeter Journalist mit Erfahrung in den Bereichen Technologie, Wirtschaft und Gesundheit. Neben seiner Arbeit für FINANZENTDECKER als Experte für Finanzprodukte, ist er beim Diakoniewerk Martha-Maria tätig. Er investiert aktiv in Aktien und ETFs.