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3 Learnings, die Krypto-Investoren aus der FTX-Insolvenz ziehen können

Insolvenz, gestoppte Auszahlungen und viele Betrugsvorwürfe: Der Niedergang der einst gefeierten Kryptobörse FTX ist nicht weniger als eine Katastrophe für den Kryptomarkt und seine Investoren. Was aber können Anleger aus der FTX-Insolvenz für die Zukunft lernen?

Die FTX-Insolvenz ist ein besonderer Fall

Es gab in der Vergangenheit viele Betrugsfälle bei windigen Kryptobörsen, bei denen Krypto-Investoren viel Geld verloren haben. Und doch ist der Absturz von FTX ein besonderer Fall.

FTX war mit einem täglichen Handelsvolumen von 10 Milliarden US-Dollar eine der größten Kryptobörsen der Welt, hatte milliardenschwere Hedgefonds im Rücken, Botschafter auf dem Niveau eines Tom Brady und Sponsoring-Deals von NBA-Arenen (Miami Heat) und Formel 1-Teams (Mercedes Benz) sorgten für die nötige Aufmerksamkeit.

Und jetzt? Aus und vorbei. Insolvenzverfahren, gestoppte Auszahlungen von Kundenvermögen und Betrugsvorwürfe sowohl gegen FTX als auch gegen Gründer Sam Bankman-Fried, der auf Twitter zwar viele Worte schreibt, damit aber wenig Konkretes sagt.

Die Leidtragenden davon sind vor allem Kleinanleger, die FTX ihr Vertrauen geschenkt haben und nun nicht mehr oder nur sehr beschwerlich an ihre Gelder und Kryptowährungen kommen. Daran hängen oftmals nicht weniger als familiäre Existenzen.

Was können wir aus der FTX-Insolvenz lernen?

Auch wenn ein solcher Artikel schnell wirkt wie der gehobene Zeigefinger eines Neunmalklugen, so ist er doch anders gemeint und wichtig: Wir wollen analysieren, was wir aus einem Desaster wie der FTX-Insolvenz für die Zukunft lernen können, um Krypto-Investoren davor zu schützen, dass ihnen soetwas noch einmal passiert.

Das kann natürlich nie ganz ausgeschlossen werden. Aber es gibt ein paar Dinge, die Anleger und Investoren beachten können, um sich zumindest gegen viele Gefahren und Risiken beim Handel mit Kryptowährungen abzusichern. Diese schauen wir uns nun der Reihe nach an.

1. Kryptowährungen nicht auf einer Börse liegen lassen

Wer eine Kryptobörse nutzt, um aktiv mit seinen Kryptowährungen zu traden, wird nicht darum herum kommen, die Coins auf der Plattform liegen zu haben. Der Kryptomarkt ist viel zu volatil, um sich den Luxus zu leisten, beim aktiven Trading die Coins erst umständlich auf die Kryptobörse übertragen zu müssen.

Wer allerdings mittel- bis langfristig in Kryptowährungen wie Bitcoin, Ethereum und Co. investiert, kann die Coins nach dem Kauf von der Kryptobörse auf eine eigene Hardware Wallet übertragen. Dabei handelt es sich um ein USB-Stick-artiges Gerät, auf dem du deine Coins sicher lagern kannst.

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Mit einer Hardware Wallet kannst du deine Kryptowährungen selber aufbewahren

Geht die Kryptobörse dann in die Insolvenz oder passiert etwas anderes mit der Plattform, kannst du deine Coins einfach von deiner Hardware Wallet auf eine andere Börse übertragen. Dabei ist es egal, wie groß oder bekannt die Plattform ist, ob sie FTX, Binance oder Coinbase heißt.

Der Punkt ist: Sie liegen bei dir – und du musst niemandem vertrauen, dass er gut darauf aufpasst. Natürlich geht damit aber auch Eigenverantwortung einher, auf die Hardware Wallet und die Zugangsdaten (PIN, Passwort, Passphrase, etc.) gut aufzupassen. Anbieter solcher Hardware Wallets sind zum Beispiel Ledger, Trezor, SecuX und BitBox.

💡 Hinweis

Hier findest du eine Schritt-für-Schritt-Anleitung, wie du deine Kryptowährungen auf eine Hardware Wallet übertragen kannst.

2. Nur benötigte Bareinlagen auf Kryptobörsen liegen lassen

Dasselbe gilt für Bareinlagen, also Gelder, die du an eine Kryptobörse überweist, um damit dort Kryptowährungen zu kaufen. Wenn eine Kryptobörse in die Insolvenz geht, kann es passieren, dass auch die Auszahlungen der Gelder auf den Verrechnungskonten eingefroren werden. Da greifen je nach Standort der Börse weder Einlagensicherung noch andere Schutzmechanismen. FTX hatte seinen Hauptsitz zum Beispiel auf den Bahamas.

Aus diesem Grund empfiehlt es sich, nur so wenig Geld zur Kryptobörse zu überweisen, wie man auch für den gewünschten Kauf der Kryptowährungen benötigt. Möchte man für 1.000 Euro Bitcoin kaufen, überweist man genau 1.000 Euro zur Plattform. Entscheidet man sich dann doch um und kauft nur für 700 Euro, lässt man sich die restlichen 300 Euro sofort wieder rücküberweisen.

Hier solltest du je nach Plattform auf mögliche Auszahlungsgebühren achten. Wenn du deutsche Kryptobörsen wie BISON oder BSDEX (beide von der Börse Stuttgart) nutzt, zahlst du keine Gebühren für Auszahlungen. Bei Börsen im Ausland kann es aber solche Gebühren geben. Je nach Geldbetrag kann es sich trotzdem lohnen, diese Gebühren in Kauf zu nehmen (oder durch gute Planung zu vermeiden), statt überschüssiges Geld dort liegen zu lassen.

Dasselbe gilt auch für einen Krypto-Sparplan. Wenn du regelmäßig per Sparplan in Bitcoin, Ethereum und Co. investierst, überweise nur so viel Geld auf die Kryptobörse, wie du für deinen Sparplan benötigst – und buche deine gekauften Kryptowährungen gemäß Learning 1 oben regelmäßig von der Börse ab.

3. Nutze, wenn möglich, deutsche Kryptobörsen

Wir wissen, dass es je nachdem, was du am Kryptomarkt machen möchtest, nicht ganz einfach bis unmöglich ist, rein auf deutsche Kryptobörsen zu setzen. Das Angebot ist verglichen mit den großen internationalen Börsen überschaubar – sowohl an deutschen Börsen als auch an den dort handelbaren Kryptowährungen.

Wenn du aber beispielsweise nur Bitcoin, Ethereum oder andere große Coins kaufen möchtest, kannst du dafür wunderbar die bereits angesprochenen sicheren Kryptobörsen BISON oder BSDEX der Börse Stuttgart nutzen (zum Vergleich BSDEX vs BISON). Hier liegen deine Gelder auf einem Verrechnungskonto der deutschen Solarisbank und sind bis 100.000 Euro von der deutschen Einlagensicherung gedeckt. Deine Coins werden zudem in Deutschland verwahrt (wir empfehlen trotzdem, sie nicht auf den Börsen liegen zu lassen).

Es ist, das sehen wir an FTX, für Privatanleger unmöglich, einer Kryptobörse hinter die Fassade zu schauen. Wenn man Logos auf den Formel 1-Autos von Lewis Hamilton, Werbeclips von NFL-Superstar Tom Brady bei Instagram und den Namen der Börse auf der Arena eines NBA-Teams sieht, geht man nicht davon aus, dass wenig später ein Desaster mit den Kundengeldern passiert.

Wenn man deutsche Anbieter mit Partnerbanken mit Einlagensicherung nutzt, hat man aber zumindest größere Risiken ausgeschlossen. Die Börse Stuttgart ist seriös, die Solarisbank ist seriös und es gibt nachvollziehbare und regulierte Sicherungskonzepte. Zudem gibt es auch juristisch bessere Möglichkeiten, an die Börsen ranzukommen, wenn sie in Deutschland sitzen.

💡 Hinweis

Hier findest du eine Übersicht von seriösen deutschen Kryptobörsen, die du für deinen Kryptohandel nutzen kannst – auch wenn wir dir primär zu BISON oder BSDEX raten würden.

Fazit: Learnings aus der FTX-Insolvenz sind schmerzhaft – aber wichtig

Es gab Fälle in der Vergangenheit, da konnte man Kleinanlegern mehr Schuld an ihren Verlusten zusprechen. Windige Kryptobörsen mit riesigen Versprechungen, die zu viel Gier und wenig Rationalität geführt haben, waren hier häufig das Problem. Bei FTX ist das ein wenig anders. Schließlich war für den Normalanleger, der sich nicht rund um die Uhr in die Materie hinter den Kryptobörsen einarbeitet, kaum ersichtlich, was hinter den Kulissen passiert ist.

Auch wenn die Verluste schmerzhaft sind und es akut kaum hilft, Learnings aus der FTX-Insolvenz zu ziehen, so sind diese Learnings für die Zukunft doch wichtig, um Anleger zu schützen und Risiken zu minimieren. Primär auf deutsche Anbieter zu setzen, Kryptowährungen selbst auf einer Hardware Wallet zu speichern und überschüssige Bareinlagen nicht auf einer Kryptobörse liegen zu lassen, dürfte die größten Gefahren abfangen.

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Tobias Gillen ist Unternehmer, Journalist und Buch-Autor. Neben seiner Position als Geschäftsführender Gesellschafter der BASIC thinking GmbH hat er 2017 das Online-Magazin FINANZENTDECKER gegründet, das es sich zur Aufgabe gemacht hat, finanzielle Bildung in Deutschland zu stärken.