Tagesgeld vs Festgeld Vergleich Unterschiede Vorteile Nachteile Zinsen

Tagesgeld vs Festgeld im Vergleich: Vorteile, Nachteile und Unterschiede

Tagesgeld und Festgeld sind zwei der bekanntesten und am häufigsten genutzten Anlageformen, wenn es um die sichere, verzinste Geldanlage geht. Beide haben ihre eigenen Vorteile und Nachteile, die sie für verschiedene Anlageziele und Zeiträume mehr oder weniger attraktiv machen. In diesem Artikel zeigen wir dir die Unterschiede, Vorteile und Nachteile von Tagesgeld vs Festgeld im direkten Vergleich.

Tagesgeld: Flexibilität und tägliche Verfügbarkeit

Tagesgeldkonten sind verzinsliche Anlagekonten, bei denen das angelegte Geld täglich verfügbar ist. Die Zinsen werden dir in der Regel monatlich, vierteljährlich oder jährlich gutgeschrieben. Im Folgenden zeigen wir dir die Vorteile und Nachteile von Tagesgeldkonten.

Vorteile von Tagesgeld

Schauen wir uns zunächst die Vorteile und Merkmale von Tagesgeld im Vergleich zum Festgeld an.

  • Flexibilität: Tagesgeldkonten ermöglichen es Anlegern, jederzeit auf ihr Geld zuzugreifen, ohne dass es einer Kündigungsfrist bedarf. Das macht sie ideal für kurzfristige Anlageziele, als Notgroschen oder um die Cash-Quote verzinst anzulegen. Zudem bieten manche Tagesgelder monatliche Zinsgutschriften an. Das gibt es beim Festgeld in der Regel nicht.
  • Sicherheit: Tagesgeldkonten gelten als sichere Geldanlage, da sie in der Regel von der gesetzlichen Einlagensicherung geschützt sind. Im Falle einer Bankeninsolvenz sind Einlagen in Deutschland bis zu einer Höhe von 100.000 Euro pro Kunde abgesichert.
  • Einfache Handhabung: Tagesgeldkonten sind unkompliziert in der Eröffnung und Verwaltung. Die Eröffnung eines passenden Tagesgeldkontos dauert meistens nur wenige Minuten. Die Überweisung der Wunschsumme ist binnen weniger Stunden oder Tagen erledigt, und die Verwaltung geht problemlos online per Online-Banking.

Nachteile von Tagesgeld

Tagesgeldkonten haben aber auch Nachteile im Vergleich zu Festgeldkonten.

  • Niedrigere Zinsen: Im Vergleich zu Festgeldkonten sind die Zinssätze für Tagesgeldkonten in der Regel niedriger. In Zeiten niedriger Zinsen kann dies zu einer geringeren Rendite führen. Das liegt daran, dass Banken beim Festgeld auf Zinserhöhungen spekulieren und sich mit einer festverzinsten Geldanlage somit mit jeder Zinserhöhung einen Vorteil sichern. Dennoch können auch Tagesgelder attraktive Zinsen liefern.
  • Variable Zinssätze: Die Zinssätze von Tagesgeldkonten können sich jederzeit ändern (außer du hast ein Tagesgeld mit Zinsgarantie). Dies kann dazu führen, dass die Rendite im Laufe der Anlagedauer schwankt. In unsicheren Zeiten kann das auch mal negative Auswirkungen auf den aktuellen Zinssatz haben. In einem Umfeld steigender Zinsen ist das aber eher ein Vorteil für den Anleger.

Festgeld: Feste Laufzeiten und garantierte Zinsen

Festgeldkonten sind verzinsliche Anlagekonten mit einer festen Laufzeit und einem im Voraus vereinbarten Zinssatz. Die Laufzeiten können von wenigen Monaten bis zu mehreren Jahren variieren. Nach Ablauf der Laufzeit erhalten Anleger ihr angelegtes Kapital zusammen mit den aufgelaufenen Zinsen zurück, je nach Anbieter und Laufzeit erhalten sie aber auch jährliche Zinszahlungen. Hier sind die Vorteile und Nachteile von Festgeldkonten.

Vorteile von Festgeld

Beginnen wir mit den Vorteilen von Festgeld im Vergleich zum Tagesgeld.

  • Höhere Zinsen: Festgeldkonten bieten in der Regel höhere Zinssätze als Tagesgeldkonten, was zu einer höheren Rendite führen kann. Banken spekulieren in einem Umfeld steigender Zinsen auf Zinserhöhungen, die sie dann nicht an ihre Bestandskunden weitergeben müssen. Kunden wiederum profitieren von Planungssicherheit.
  • Garantierte Zinssätze: Die Zinssätze für Festgeldkonten sind für die gesamte Laufzeit garantiert. Das ermöglicht eine bessere Planbarkeit der Rendite und schützt vor Zinsschwankungen.
  • Sicherheit: Ähnlich wie bei Tagesgeldkonten sind Festgeldkonten durch die gesetzliche Einlagensicherung geschützt. Dies bietet Anlegern ein hohes Maß an Sicherheit für ihr angelegtes Kapital.

Nachteile von Festgeld

Das sind die Nachteile von Festgeld im Vergleich zu Tagesgeldkonten.

  • Eingeschränkte Verfügbarkeit: Während der festgelegten Laufzeit ist das Geld auf Festgeldkonten in der Regel nicht verfügbar. Dies kann ein Problem darstellen, wenn Anleger unerwartet auf ihre Ersparnisse zugreifen müssen. Aus diesem Grund solltest du nur das Geld anlegen, das du auch wirklich für den vereinbarten Zeitraum nicht benötigst.
  • Laufzeitabhängige Zinsen: Bei längeren Laufzeiten bieten Festgeldkonten meist höhere Zinsen. Allerdings binden Anleger ihr Kapital in diesem Fall für eine längere Zeit, was zu einer eingeschränkten Flexibilität führt. Steigen die Zinsen, profitieren sie nicht von diesen Zinssteigerungen. Hier empfiehlt es sich, einen Mix aus Tagesgeld und Festgeld zu nutzen.

Tagesgeld vs Festgeld: In welcher Zinsphase eignet sich was?

In verschiedenen Zinsphasen können entweder Tagesgeld oder Festgeld besser geeignet sein. Wir zeigen dir, was sich im Vergleich Tagesgeld vs Festgeld zu welchem Zeitpunkt besser eignet.

Phase 1: Steigende Zinsen

In einer Phase steigender Zinsen macht es Sinn, eher auf Tagesgeld zu setzen. Da die Zinsen für Tagesgeld variabel sind, profitieren Anleger von den steigenden Zinssätzen und können dadurch höhere Renditen erzielen. Zudem bleibt das Kapital flexibel und täglich verfügbar, was es ermöglicht, bei weiter steigenden Zinsen in lukrativere Tagesgelder umzuschichten.

Phase 2: Konstante Zinsen

Bei konstanten Zinsen kommt es auf die individuellen Anlageziele und den Anlagehorizont an. Bei kurzfristigen Zielen oder dem Bedarf nach hoher Liquidität eignet sich ein Tagesgeldkonto, während Festgeld bei mittel- bis langfristigen Zeiträumen eine bessere Wahl sein kann. Festgeld bietet in der Regel höhere Zinssätze als Tagesgeld und garantiert diese für die gesamte Laufzeit, wodurch Anleger von einer stabilen Rendite profitieren. In einer solchen Zinsphase eignet sich ein Mix aus beiden Anlagen am besten.

Phase 3: Sinkende Zinsen

In Zeiten sinkender Zinsen ist Festgeld tendenziell die bessere Wahl. Durch das Sichern von höheren Zinssätzen für eine bestimmte Laufzeit profitieren Anleger von einer höheren Rendite, selbst wenn die Zinsen zwischenzeitlich weiter fallen sollten. Im Gegensatz dazu führen sinkende Zinsen bei Tagesgeldkonten zu geringeren Renditen, da die variablen Zinssätze dem Zinsrückgang folgen.

Zinsphase Tagesgeld Festgeld
Steigende Zinsen 🟢 🔴
Konstante Zinsen 🟢 🟢
Sinkende Zinsen 🔴 🟢

Fazit: Tagesgeld vs Festgeld im Vergleich?

Die Entscheidung im Vergleich Tagesgeld vs Festgeld hängt von den individuellen Anlagezielen und Laufzeiten sowie der persönlichen Risikobereitschaft ab. Sowohl Tagesgelder als auch Festgelder haben ihre eigenen Vorteile und Nachteile, die bei der Entscheidungsfindung berücksichtigt werden sollten.

Für Anleger, die Wert auf Flexibilität und tägliche Verfügbarkeit legen, ist ein Tagesgeldkonto die bessere Wahl. Es eignet sich besonders für kurzfristige Anlageziele oder als Sicherheitspolster für unvorhergesehene Ausgaben. Allerdings sind die Zinserträge bei Tagesgeldkonten in der Regel niedriger als bei Festgeldkonten.

Festgeldkonten hingegen sind für Anleger geeignet, die ihr Geld für einen bestimmten Zeitraum anlegen und von höheren, garantierten Zinsen profitieren möchten. Die eingeschränkte Verfügbarkeit des angelegten Kapitals sollte dabei allerdings berücksichtigt werden.

Letztendlich kann auch eine Kombination aus Tagesgeld und Festgeld sinnvoll sein, um die Vorteile beider Anlageformen optimal zu nutzen. Beispielsweise kann ein Teil des Geldes auf einem Tagesgeldkonto für kurzfristige Anlageziele oder als Notgroschen angelegt werden, während ein anderer Teil in Festgeldkonten mit unterschiedlichen Laufzeiten (der sogenannten Treppenstrategie) investiert wird, um von höheren Zinserträgen zu profitieren.

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Tobias Gillen ist Unternehmer, Journalist und Buch-Autor. Neben seiner Position als Geschäftsführender Gesellschafter der BASIC thinking GmbH hat er 2017 das Online-Magazin FINANZENTDECKER gegründet, das es sich zur Aufgabe gemacht hat, finanzielle Bildung in Deutschland zu stärken.