Ratgeber Versicherungen

Ratgeber: Welche Versicherungen gibt es – und welche brauchst du wirklich?

In Deutschland ist die Auswahl an unterschiedlichen Versicherungen so groß, dass man leicht den Überblick verlieren kann. In unserem großen Guide rund um Versicherungen erfährst du alles, was du über Versicherungen wissen musst.

Was ist eine Versicherung?

Eine Versicherung übernimmt für dich ein Risiko, das du im schlimmsten Fall nicht selber tragen kannst oder nicht selber tragen möchtest. Diese Risiken können zum Beispiel deine Gesundheit, das Auto oder andere Personen im Straßenverkehr, den eigenen Besitz oder den Besitz anderer Menschen, Unfälle, deine Finanzen, deinen Beruf oder einen Rechtsstreit betreffen.

Versicherungsnehmer zahlen monatlich, quartalsweise oder jährlich eine Prämie an die Versicherungsgesellschaften, um die genannten Bereiche abzusichern. Dafür erhalten sie im Schadensfall den finanziellen Ausgleich von der Versicherungsgesellschaft, mit dem sie ihren Schaden decken können.

Wie funktionieren Versicherungsgesellschaften?

Versicherungsgesellschaften arbeiten nach dem Grundsatz, dass ein gesamtes Kollektiv das finanzielle Risiko des Einzelnen trägt. Die Versicherungsgesellschaften bezahlen also die Schadensfälle aus den Gesamteinnahmen aller Versicherungsnehmer.

In Deutschland leben wir in einer Solidargemeinschaft. Das bedeutet nicht anderes, als dass viele Personen in einer Notlage einer Person helfen. Bei Versicherungen ist es ganz genauso.

Ein Beispiel: Bei einem Hochwasser und einem vollgelaufenen Keller kann der Schaden die eingezahlten Versicherungsbeiträge des Einzelnen übertreffen. Die Wohngebäude- und Hausratversicherungen zahlen den Schaden also auch mit den Beiträgen anderer Versicherungsnehmer.

Versicherungen versuchen über Prognosen zu antizipieren, wie viele Schäden voraussichtlich anfallen werden. Daraus und aus der Menge der Versicherungsnehmer werden die Beitragssätze berechnet, die für die jeweilige Versicherung zu zahlen sind.

Welche Versicherungen gibt es?

Im ersten Schritt unterscheiden wir die Versicherungen in unterschiedliche Bereiche. Es gibt zum einen gesetzliche Versicherungen, die jeder abschließen muss. Teilweise aber nur, wenn bestimmte Voraussetzungen erfüllt sind (z.B. wenn man ein Auto fährt oder ein Haustier hat).

Dann gibt es noch sinnvolle Versicherungen, die zwar nicht verpflichtend sind, aber trotzdem eine sinnvolle Absicherung darstellen. Zuletzt gibt es noch Versicherungen, die zusätzlich abgeschlossen werden können. Hier handelt es sich um Zusatzversicherungen, die eine persönliche Situation eines Einzelnen abdecken.

Pflichtversicherungen

  • Gesetzliche Krankenversicherung
  • Private Krankenversicherung
  • KFZ-Versicherung
  • Tier-Haftpflichtversicherung

Sinnvolle Versicherungen

  • Berufsunfähigkeitsversicherung
  • Private Haftpflichtversicherung
  • Hausratversicherung
  • Wohngebäudeversicherung

Zusatzversicherungen

  • Rechtsschutzversicherung
  • Auslandskrankenversicherung
  • Zahnzusatzversicherung
  • Private Altersvorsorge

Diese 12 Versicherungen gehen wir jetzt nacheinander im Detail durch.

Gesetzliche Pflicht-Versicherungen

In Deutschland gehören einige Versicherungen, je nach beruflicher Situation und Besitz, zu den gesetzlich vorgeschriebenen Versicherungen.

1. Gesetzliche Krankenversicherung

Jeder, der eine Ausbildung beginnt oder eine neue Stelle annimmt, muss sich für eine Krankenversicherung entscheiden. In den meisten Fällen handelt es sich hierbei um die gesetzliche Krankenversicherung. Denn die private Krankenversicherung ist nicht für jeden zugänglich, dazu aber gleich mehr.

Mittlerweile gibt es eine große Auswahl an Krankenkassen (z.B. AOK, Barmer oder Techniker Krankenkasse), die sich in den Leistungen kaum voneinander unterscheiden. Seit dem Jahr 2015 können die Versicherungen aber zusätzlich zum gesetzlich einheitlichen Beitragssatz einen sogenannten Zusatzbeitrag erheben, der alleine vom Kunden getragen wird.

Versicherungen Gesetzliche Familienversicherung AOK Barmer TK DAK
Die Familienversicherung ist bei der gesetzlichen Krankenversicherung kostenfrei

Hier lohnt sich ein Vergleich der Krankenkassen, da Kunden je nach Zusatzbeitrag mehrere Hundert Euro pro Jahr sparen können. Zusätzlich unterscheiden sich die Versicherungen in ihren Zusatzleistungen – wie beispielsweise Bonusprogramme, durch die Geld oder Prämien für Gesundheitsnachweise an Kunden zurückgegeben werden.

Jeder, der als Mitglied bei einer gesetzlichen Krankenversicherung versichert ist, kann zudem die kostenfreie Familienversicherung für Ehepartner und Kinder bis zum 23. Lebensjahr (bei schulischer Ausbildung oder Studium bis zum 25. Lebensjahr) in Anspruch nehmen, solange sie nicht erwerbstätig sind.

2. Private Krankenversicherung

Wie schon erwähnt, hat nicht jeder Arbeitnehmer in Deutschland das Recht, sich für die private Krankenversicherung zu entscheiden. Nur Selbständige, Beamte oder Arbeitnehmer, deren Bruttogehalt die sogenannte Jahresarbeitsentgeltgrenze regelmäßig überschreitet, dürfen sich für die private Krankenversicherung entscheiden. 2021 liegt diese Grenze  bei 64.350 Euro.

Angestellte haben also nur unter Umständen die Möglichkeit, Mitglied der privaten Krankenversicherung zu werden. Selbständige, Beamte und auch Studenten haben hingegen ein direktes Wahlrecht, ohne weitere Voraussetzungen zu erfüllen.

Die Familienversicherung ist in der privaten Krankenversicherung im Gegensatz zu gesetzlichen Krankenkassen nicht kostenfrei, für den Ehepartner oder jedes Kind muss ein eigener Beitrag gezahlt werden.

Der Beitrag für die private Krankenversicherung kann, im Vergleich zur gesetzlichen Krankenversicherung, nicht pauschal anhand des Einkommens berechnet werden. Bei der privaten Krankenversicherung spielen andere Faktoren eine Rolle:

  • Alter
  • Vorerkrankungen
  • Anzahl der Familienmitglieder
  • Zusatzleistungen

Mittlerweile gibt es private Krankenversicherung, die sich durch Digitalisierung von ihrer Konkurrenz unterscheiden. Einer dieser Anbieter ist Ottonova. Dort gibt es für Kunden eine App, über die alles abgewickelt wird und die gesamten Daten gespeichert werden.

Ottonova digitalisiert alle eingereichten Dokumente und ordnet diese zentral in einer persönlichen Akte. Eingereichte Rechnungen werden innerhalb weniger Tage erstattet und mit dem Arzt-Video-Call erreichen Kunden von Zuhause aus einen Arzt, der Rezepte ausstellt und diese direkt in der App hinterlegt. Mehr dazu liest du in unserem Ottonova-Guide.

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3. KFZ-Versicherung

Jeder, der in Deutschland ein Auto kauft und dieses bei der örtlichen Zulassungsstelle anmelden möchte, kann das nur mit einem Nachweis einer KFZ-Haftpflichtversicherung machen. Um diese gesetzliche Vorgabe kommt niemand herum, denn die Zulassungsstellen dürfen die Anmeldung ohne den Nachweis nicht durchführen.

Die KFZ-Haftpflichtversicherung tritt bei einem Unfall ein und übernimmt Kosten für entstandene Personen- und Sachschäden von Dritten. Zusätzlich zur gesetzlich vorgeschriebenen KFZ-Haftpflichtversicherung gibt es die Teil- und Vollkaskoversicherung.

  • Teilkaskoversicherung: Dieser erweiterte Schutz zahlt für Kosten, die am eigenen Fahrzeug entstanden sind. Beispielsweise Hagelschäden, Brandschäden, Wildunfälle oder Diebstähle.
  • Vollkaskoversicherung: Hier erweitert sich der Schutz um Schäden durch Vandalismus, Unfälle mit Fahrerflucht oder auch selbst verursachte Schäden.

Die Berechnung des Beitrags hängt von verschiedenen Faktoren ab. Je nach Wohnort, Parksituation, Schadenfreiheitsklasse, Art des Autos, jährlicher Kilometerleistung und privater oder gewerblicher Nutzung kann sich der Beitrag unterscheiden.

KFZ-Versicherung
Eine KFZ-Versicherung übernimmt die Kosten im Schadensfall

4. Tier-Haftpflichtversicherung (für Hunde)

Bei der Tier-Haftpflichtversicherung geht es im Detail um eine Hundehaftpflichtversicherung, wie sie zum Beispiel PetprotectLassie, Agila, Adam Riese, Barmenia oder Figo anbieten. Diese ist (Stand 2023) in den verschiedenen Bundesländern aber nicht überall Pflicht.

In sechs Bundesländern ist die Hunde-Haftpflichtversicherung für alle Hunde gesetzlich vorgeschrieben. In den meisten Bundesländern kommt es auf die Hundeart an und nur in Mecklenburg-Vorpommern ist die Hunde-Haftpflichtversicherung nicht verpflichtend:

Pflicht Pflicht (bestimmte Rassen)
Berlin Baden-Württemberg
Hamburg Bayern
Niedersachsen Brandenburg
Sachsen-Anhalt Bremen
Schleswig-Holstein Hessen
Thüringen Nordrhein-Westfalen
Rheinland-Pfalz
Saarland
Sachsen

Neben Hundebesitzern kann eine Tier-Haftpflichtversicherung auch für Pferdebesitzer sinnvoll sein. Denn die gängige private Haftpflichtversicherung deckt nur Schäden ab, die mit Kleintieren wie Katzen, Meerschweinchen oder Vögeln entstehen. Neben der Tier-Haftpflichtversicherung gibt es auch andere Tierversicherungen wie spezielle OP-Versicherungen für Hunde und Katzen oder Hundekrankenversicherungen und Katzenversicherungen, die sinnvoll sein können, aber keine Pflicht sind.

Sinnvolle Versicherungen

Zu den sinnvollen Versicherungen zählen die Versicherungen, die je nach Lebenssituation dich selbst, deine (finanzielle) Existenz oder deinen Besitz im Schadensfall schützen, aber nicht gesetzlich verpflichtend sind.

1. Berufsunfähigkeitsversicherung

Eine Berufsunfähigkeitsversicherung sichert Arbeitnehmer und Selbständige finanziell ab, wenn sie nicht mehr in der Lage sind, ihren Beruf auszuüben – zum Beispiel durch Krankheit oder einen Unfall.

Im Schadensfall erhalten Betroffene zunächst eine Erwerbsminderungsrente, um den finanziellen Ausfall auszugleichen. Der vorherige Lebensstandard kann in den meisten Fällen allerdings nicht vollständig beibehalten werden. Dafür wären die monatlichen Kosten bei den meisten Versicherten zu hoch.

Die Höhe des Beitrags hängt bei der Berufsunfähigkeitsversicherung mit verschiedenen Faktoren zusammen. Wichtig ist vor allem die gewünschte Rentenhöhe im Schadensfall. Wenn du gerne 2.000 Euro monatlich von deiner BU-Versicherung ausgezahlt bekommen möchtest, ist der Beitrag höher als wenn du nur 1.500 Euro benötigen würdest. Weitere Faktoren sind:

  • Eintrittsalter
  • Laufzeit
  • Gesundheitszustand
  • Mögliche Risikoberufe
  • Versicherungsumfang

Besonders aufgrund des Eintrittsalters und Gesundheitszustands ist es ratsam, die Berufsunfähigkeitsversicherung so früh wie möglich abzuschließen. Andernfalls kann es je nach Vorerkrankung sogar schwer sein, überhaupt in eine BU-Versicherung aufgenommen zu werden.

2. Private Haftpflichtversicherung

Die private Haftpflichtversicherung schützt Versicherungsnehmer vor hohen Kosten, die bei Schadensforderungen von Dritten auftreten. Dabei spielt es keine Rolle, ob diese Schäden im privaten oder beruflichen Umfeld entstanden sind. Die private Haftpflichtversicherung ist damit ein Allrounder, wenn es um Schadensforderungen geht.

In jeder privaten Haftpflichtversicherung sind drei Bereiche grundsätzlich versichert:

  • Sachschäden: Wenn das Eigentum anderer Personen beschädigt oder zerstört wird, kann der Schaden über die private Haftpflichtversicherung abgewickelt werden.
  • Personenschäden: Auch Schäden, die eine andere Person betreffen, werden abgedeckt. Beispielsweise bei einem Zusammenstoß mit einem Fahrradfahrer, der sich dabei die Hand bricht. Du hast die rote Ampel übersehen, bist schuld und musst die Behandlungskosten tragen. Deine private Haftpflichtversicherung springt an dieser Stelle ein.
  • Vermögensschaden: Wenn eine Person durch deine Handlung einen direkten oder indirekten finanziellen Schaden trägt, handelt es sich um einen Vermögensschaden. Wenn ein Steuerberater beispielsweise eine Abgabepflicht an das Finanzamt versäumt und dadurch Säumniszuschläge entstehen. Die private Haftpflichtversicherung übernimmt diese Kosten.
Private Haftpflichtversicherung
Die private Haftpflichtversicherung tritt beispielsweise bei Personenschäden ein

Zusätzlich zu den drei Bereichen können Versicherungsnehmer auch optional weitere Bereiche absichern lassen. Das können Schlüsselverlust, Mietsachschäden, Gefälligkeitsschäden (beispielsweise Hilfe beim Umzug) oder Forderungsausfalldeckung (wenn eine Person bei dem Versicherungsnehmer einen Schaden verursacht hat, dieser aber finanziell nicht in der Lage dazu ist, zu bezahlen) sein.

Ehepartner und Kinder bis zum 18. Lebensjahr (bei schulischer Ausbildung auch darüber hinaus) sind in der privaten Haftpflichtversicherung des Versicherungsnehmers mitversichert. Eine private Haftpflichtversicherung kannst du zum Beispiel bei Anbietern wie Feather abschließen.

Zum Privathaftpflicht-Vergleich

3. Hausratversicherung

Bei der Hausratversicherung geht es, wie es das Wort selbst schon sagt, um den Hausrat, also alle Gegenstände innerhalb eines Hauses oder einer Wohnung. Bildlich kann man sich das folgendermaßen vorstellen: Stelle dein Haus oder deine Wohnung auf den Kopf – alles, was herunterfällt, zählt zum Versicherungsschutz der Hausratversicherung.

Grob kann der Versicherungsschutz in fünf verschiedene Bereiche unterteilt werden:

  • Blitzschlag: Hier können durch die erhöhte Spannung im Stromnetz beispielsweise elektronische Gegenstände beschädigt werden.
  • Brand und Feuer: Gegenstände, die bei einem Brand zerstört werden, werden in der Regel zum Wiederbeschaffungswert ersetzt, in manchen Policen kannst du deinen Hausrat auch zum Neuwert versichern lassen.
  • Einbruch und Diebstahl: Hier werden gestohlene Gegenstände ersetzt, aber oftmals auch beschädigte Türschlösser oder zerbrochene Fenster.
  • Hagel und Sturm: Sobald Möbel und Gegenstände durch Regen oder Hagel beschädigt werden, ersetzt die Hausratversicherung diese.
  • Leitungswasser: Bei einem Rohrbruch oder Frostschäden sind deine Gegenstände abgesichert.

Auch wenn die Hausratversicherung nicht gesetzlich vorgeschrieben ist, gehört sie auf jeden Fall zu den sinnvollen Versicherungen. Der monatliche Beitrag ist je nach Versicherungssumme relativ klein und ein möglicher Schaden kann sehr teuer werden.

Zum Hausrat-Vergleich

4. Wohngebäudeversicherung

Die Wohngebäudeversicherung ist die Ergänzung zur Hausratversicherung. Hier sind in unserem vorherigen Beispiel nämlich genau die Dinge versichert, die nicht herunterfallen, wenn man eine Immobilie auf den Kopf dreht, wie beispielsweise die Rohre, das Dach, die Fenster oder das Mauerwerk eines Hauses.

Sie dient zur Absicherung der Immobilienbesitzer. Das heißt, Eigentümer eines Einfamilienhauses tragen die Versicherung selbst, Mieter einer Wohnung haben wiederum mit einer Wohngebäudeversicherung nichts zu tun, dort versichert der Vermieter die Immobilie.

Der Versicherungsschutz kann in vier Teilbereiche eingeteilt werden:

  • Feuerschäden: Bei Schäden durch Brand, Blitzschlag, Explosion oder Implosion ersetzt die Wohngebäudeversicherung die Kosten.
  • Leitungswasserschäden: Wenn im Winter beispielsweise die Rohre durch Frost beschädigt werden, werden sie durch die Wohngebäudeversicherung ersetzt.
  • Sturmschäden: Wird beispielsweise ein Dach durch einen starken Sturm beschädigt, sind die Kosten abgedeckt.
  • Elementarschäden: Dieser Bereich muss zusätzlich in der Wohngebäudeversicherung abgedeckt werden. Hier zählen dann beispielsweise Schäden durch Erdbeben, Erschütterungen oder Überschwemmungen dazu. Falls dein Haus beispielsweise neben einem Bach steht, solltest du überlegen, die Elementarschäden mitzuversichern.

Die Wohngebäudeversicherung sollte – egal ob Einfamilien- oder Mehrfamilienhaus – von Immobilienbesitzern abgeschlossen werden. Wenn es um Schäden durch Brand, Stürme oder Überschwemmungen geht, sind die Kosten meistens sehr hoch und damit existenzbedrohend.

Zusatzversicherungen

Zu den zusätzlichen Versicherungen zählen die Versicherungen, die sich hauptsächlich nur auf bestimmte Personengruppen mit individuellen Anforderungen beziehen. Also beispielsweise bei einem bestimmten Beruf oder Hobby.

1. Rechtsschutzversicherung

Wer nicht scheut einen Anwalt einzuschalten, um im privaten oder beruflichen Umfeld seine Vorstellungen durchzusetzen (bzw. es zu versuchen), kann eine Rechtsschutzversicherung gut gebrauchen. Denn dadurch wird das finanzielle Risiko bei einem Rechtsstreit deutlich gemindet.

In der Regel übernimmt eine Rechtsschutzversicherung die Anwaltskosten, die Kosten für das Gerichtsverfahren und Kosten für Gutachter und Sachverständige.

Kunden können aus verschiedenen Rechtsschutz-Bausteinen das passende für ihren Versicherungsschutz  auswählen:

  • Privatrechtsschutz: Der Privatrechtsschutz bezieht sich, wie es der Name schon sagt, auf Streitigkeiten im privaten Bereich.
  • Arbeits- und Berufsrechtsschutz: Der Arbeits- und Berufsrechtsschutz schützt die Versicherungsnehmer bei einem Rechtsstreit mit dem Arbeitgeber. Dazu zählt beispielsweise eine Kündigung, die laut Arbeitnehmer ungerechtfertigt ist.
  • Verkehrsrechtsschutz: Hier geht es um Streitigkeiten rund um das eigene Fahrzeug und die Teilnahme am Straßenverkehr. Unter anderem greift der Verkehrsrechtsschutz auch, wenn unrechtmäßig Bußgelder ausgestellt wurden.
  • Rechtsschutz für Wohnungen und Immobilien: Darunter fallen Streitigkeiten, die im Zusammenhang mit dem Vermieter oder den Nachbarn der eigenen Immobilie entstehen.

Wichtiger Hinweis: In der Regel sind Versicherungsnehmer erst nach einer Wartezeit von drei Monaten vollständig versichert. Das bedeutet, dass bei einem laufenden Rechtsstreit oder innerhalb der drei Monate keine Zahlungen übernommen werden. Damit will die Versicherung ausschließen, dass man sich bei einem drohenden Rechtsstreit noch schnell vorab versichert.

Zum Rechtsschutz-Vergleich

2. Private Auslandskrankenversicherung

Wer oft ins Ausland verreist oder beruflich oft im Ausland unterwegs ist, sollte sich über eine private Auslandskrankenversicherung zusätzlich absichern. In Europa wird die Europäische Gesundheitskarte (EHIC) in der Regel bei allen Ärzten und Krankenhäusern akzeptiert. Die EHIC befindet sich übrigens auf der Rückseite der normalen Krankenkassenkarte. 

Manche Ärzte verweigern trotz der Vereinbarung das Einlesen der EHIC und stellen eine Privatrechnung aus. Diese kann zwar bei der deutschen Krankenversicherung eingereicht werden, erstattet wird in der Regel aber nur nach deutschen Sätzen, also das, was eine Behandlung hier kostet.

Dieser Betrag kann sich unter Umständen deutlich von dem Rechnungsbetrag unterscheiden. Eine private Auslandskrankenversicherung kommt für diese Mehrkosten auf.

Rücktransport Hubschrauber
Im schlimmsten Fall kann der Rücktransport teuer werden

Ein weiterer wichtiger Aspekt einer privaten Auslandskrankenversicherung ist der Rücktransport. Dieser Punkt ist nicht Bestandteil der normalen Krankenversicherung. Im schlimmsten Fall wird ein Hubschrauber benötigt, um den Rücktransport nach Deutschland zu gewährleisten. Wer nicht abgesichert ist, muss mit hohen Kosten im niedrigen bis mittleren fünfstelligen Bereich rechnen.

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3. Zahnzusatzversicherung

Eine Zahnzusatzversicherung wie die von Maxcare kann grundsätzlich für jeden Mensch sinnvoll sein, vor allem aber für Personen, die häufig Probleme mit den Zähnen haben und zum Zahnarzt müssen.

Wer bei der gesetzlichen Krankenkasse versichert ist, muss sich keine Sorgen machen, wenn es um die Kosten für Vorsorgeuntersuchungen oder Zahnfüllungen geht. Diese Leistungen können über die Versichertenkarte abgerechnet werden. Bei Zahnersatz liegt der Zuschuss der gesetzlichen Krankenkassen aber nur bei 60 Prozent. Bei Kosten im vierstelligen Bereich ist der Eigenanteil für viele Patienten eine hohe finanzielle Belastung.

Wer regelmäßig zur Vorsorge geht und das Bonusheft führt, kann den Zuschuss erhöhen: Wenn die letzten fünf Jahre lückenlos das Bonusheft geführt wurde, erhöht sich der Zuschuss auf 70 Prozent, bei den letzten zehn Jahren auf 75 Prozent. Ein Rest-Eigenanteil bleibt aber auf jeden Fall.

Eine Zahnzusatzversicherung kann das ausgleichen. Neben Leistungen im Zusammenhang mit dem Zahnersatz, werden auch Leistungen zum Zahnerhalt und zur Prophylaxe übernommen.

Leistungen bei Zahnersatz:

  • Implantate
  • Kronen
  • Brücken
  • Veneers
  • Inlays

Leistungen zum Zahnerhalt:

  • Kunststofffüllungen
  • Knirschschienen
  • Wurzelbehandlungen
  • Paradontosebehandlungen

Leistungen zur Prophylaxe:

  • Professionelle Zahnreinigung
  • Parodontitis-Behandlungen

Zum Zahnzusatz-Vergleich

4. Private Altersvorsorge

Die Rente wird in Deutschland nach dem Generationenvertrag geregelt. Kurz gefasst heißt das: Die arbeitende Generation zahlt durch ihre Beiträge an die Rentenversicherung die Renten der Rentner. Dieses System ist mittlerweile veraltet, weil es deutlich mehr Rentner als junge, arbeitende Menschen gibt. Deswegen sollte jeder so früh wie möglich mit der privaten Altersvorsorge starten.

Wir von FINANZENTDECKER fokussieren uns auf die Bereiche Aktien und ETFs, wenn es um die private Altersvorsorge geht, weil wir der Meinung sind, dass viele Aspekte der privaten Altersvorsorge durch genügend Finanzwissen auch ohne Versicherungen gelöst werden kann. 

Wer eher klassisch in seine private Altersvorsorge investieren möchte, kann auch staatlich geförderte Programme wie die Riester-Rente nutzen. Hier bekommen Sparer beispielsweise monatliche Zulagen zum eigenen Sparanteil vom Staat dazu. 

Egal ob klassische Altersvorsorge oder das Investieren in Aktien – die private Altersvorsorge ist wichtig und sollte bestenfalls so früh wie möglich gestartet werden.

Welche Versicherungen brauche ich wirklich?

Die Pflichtversicherungen sind gesetzlich vorgeschrieben und müssen, je nach persönlicher Situation, abgeschlossen werden. Die sinnvollen Versicherungen sind zwar nicht verpflichtend, der Versicherungsschutz kann aber im schlimmsten Fall vor einer finanziellen Katastrophe retten.

Neben den oben aufgeführten Versicherungen gibt es noch viele Versicherungen, die über den normalen Schutz hinaus gehen. Am Beispiel der Koffer-Versicherung erklären wir, warum nicht jeder Gegenstand unbedingt versichert werden muss – auch wenn Versicherungsgesellschaften uns gerne etwas anderes einreden möchten.

Beispiel: Ist eine Koffer-Versicherung sinnvoll?

Wenn du eine Koffer-Versicherung abschließt, die dich pro Monat 5 Euro kostet, dein Koffer im Schnitt einen Wert von 250 Euro hat und du einmal pro Jahr in Urlaub fliegst, müsstest du deinen Koffer mindestens einmal alle vier Urlaube verlieren, damit sich eine solche Versicherung für dich rechnet. Ziemlich unwahrscheinlich, oder?

Und selbst dann stehst du vor dem Aufwand, den Schaden gegenüber deiner Versicherung geltend zu machen. Kurz um: Versichere nur, was existenzbedrohend ist oder für dich so wertvoll, dass du das Risiko ohne eine Versicherung nicht eingehen möchtest.

Auch wenn Versicherungsgesellschaften das gerne anders kommunizieren: Die meisten Versicherungen sind für den Großteil der Menschen unnötig und zu teuer. Achte also immer auf ein angemessenes Chance-Risiko-Verhältnis bei der Auswahl deiner Versicherungen.

Fazit: Nicht alles im Leben braucht eine Versicherung

Dass die wichtigsten Dinge, wie die Gesundheit, eine Immobilie oder die finanzielle Existenz, versichert werden sollten, ist klar. Neben den gesetzlich vorgeschriebenen Versicherungen sollten Versicherungsnehmer deswegen ihre individuelle Situation analysieren und auch die sinnvollen Versicherungen in Betracht ziehen.

Um den Überblick über die eigenen Versicherungen und deinen individuellen Versicherungsbedarf zu behalten, hilft der Versicherungsmanager von Clark, den wir in unserem Clark-Guide bereits ausführlich vorgestellt haben..

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Christina Widner ist Journalistin, Unternehmerin und ausgebildete Versicherungsfachangestellte. Sie war über 10 Jahren in der Versicherungsbranche tätig. Heute arbeitet sie als Journalistin für verschiedene Medienhäuser. Bei FINANZENTDECKER schreibt sie mit ihrer Expertise über Versicherungen und Steuern.