Wer auf der Suche nach einem modernen, mobilen und kostenlosen Girokonto ist, kommt um N26 und Vivid Money kaum herum. Wir machen den Vergleich N26 vs Vivid Money – und lassen die beiden Kontrahenten gegeneinander antreten.
Wie du dein Girokonto eröffnen kannst
Bevor wir einsteigen, kurz die Information, wie du dich bei N26 oder Vivid Money anmelden und dein Girokonto eröffnen kannst. Dazu klickst du auf der Website von N26 oder auf der Website von Vivid Money auf „Konto eröffnen“ und folgst den Schritten. Die Anmeldung dauert jeweils unter 10 Minuten und funktioniert bequem von Zuhause aus.
N26-Girokonto eröffnen Vivid-Girokonto eröffnen
N26 vs Vivid Money
N26 vs Vivid Money – wer hat bei diesem Vergleich die Nase vorn? Das ist die Frage, die sich jeder stellt, der ein kostenloses und mobiles Girokonto sucht. Die beiden Anbieter funktionieren auf den ersten Blick ähnlich, unterscheiden sich aber im Detail deutlich. Schauen wir uns zunächst beide Unternehmen im Überblick an.
N26 im Überblick
N26 ist eine deutsche Bank mit eigener Vollbanklizenz, die 2013 von Valentin Stalf und Maximilian Tayenthal gegründet wurde. Um die Kosten niedrig zu halten und dadurch auch entsprechend günstige Konditionen an die Kunden weitergeben zu können, ist N26 eine Direktbank. Sie unterhält also keine Filialen.
Der Fokus liegt bei N26 auf der mobilen App, wobei es auch eine Web-Oberfläche gibt, auf der man sich mit dem Browser anmelden kann. Die Mastercard-Debitkarte macht das Konto auch für Menschen interessant, die viel auf Reisen sind und dort bezahlen oder Geld abheben müssen.
In N26 haben unter anderem Allianz X, Earlybird Venture Capital, Tencent Holding, Peter Thiel und über seinen Accelerator „Plug and Play“ der Axel-Springer-Konzern investiert. Das Unternehmen hat laut eigenen Angaben über 1.300 Mitarbeiter, die sich um die über 8 Millionen Kunden und ein Investitionsvolumen von über einer Milliarde Euro kümmern. Mehr über N26 liest du in unserem Guide über das mobile Girokonto der Bank.
Vivid Money im Überblick
Vivid Money bietet ebenfalls ein kostenloses Girokonto an, bei dem der Fokus auch auf der mobilen App liegt. Zudem gibt es ein Cashback-Programm und eine VISA-Debitkarte, die das Bezahlen im Ausland möglich macht.
Vivid Money wurde 2019 von Artem Yamanov und Alexander Emeshev gegründet und wuchs schon in wenigen Jahren auf über 200 Mitarbeiter. Im Juni 2020 wurde Vivid Money in Kooperation mit der Solarisbank in Deutschland gestartet.
Inzwischen wurde die App um einen Investment-Bereich erweitert, mit dem Kunden in Aktienderivate investieren können (aber nicht sollten). Zu den Vivid Money-Investoren zählen Ribbit Capital, Greenoaks Capital und der SoftBank Vision Fund. Mehr über Vivid Money liest du in unserem Guide.
Runde 1: Erfahrung
N26 wurde 2013 gegründet, ging 2015 in den ersten Ländern – darunter auch Deutschland und Österreich – an den Start. 2016 wurde N26 dann von der Bundesfinanzaufsicht (BaFin) die Vollbanklizenz zugesprochen. Vivid Money hingegen wurde erst 2019 gegründet und ging 2020 in Deutschland an den Start.
Damit hat N26 deutlichen Vorsprung und Vivid Money geht automatisch in die Rolle des Herausforderers. Vor allem die Vollbanklizenz ist in puncto Erfahrung und bereits bewältigter Bürokratie ein großer Pluspunkt für N26.
Bei der Erfahrung gibt es einen klaren Punkt für N26, auch wenn wir die Sicherheit von Vivid Money durch die Partnerschaft mit der Solarisbank nicht anzweifeln.
Runde 2: Banklizenz
Wie bereits erwähnt, hat N26 bereits seit 2016 eine Vollbanklizenz der BaFin und ist damit offiziell eine Bank. Da die BaFin mit diesen Lizenzen nicht gerade um sich wirft, differenziert sich N26 damit von jüngeren Fintechs wie Vivid Money.
Das heißt nicht, dass Vivid Money diesen Weg nicht auch noch gehen kann. Es heißt nur, dass N26 zeitlich einen großen Vorsprung hat. Da eine Vollbanklizenz viel Zeit, Personal und Geld bindet, ist es verständlich, dass Fintechs zunächst einmal die Kundenbasis aufbauen, Wachstum generieren und sich dann weiterentwickeln. So wie N26 es auch anfänglich getan hat.
Vivid Money kooperiert aus diesem Grund mit der Solarisbank, die die Konten verwaltet. Auf dieses Modell setzen viele Fintechs, bspw. Trade Republic (ebenfalls Solarisbank und zusätzlich Citigroup und Deutsche Bank), JustTrade (Sutor Bank), Scalable Capital (Baader Bank) oder Smartbroker (DAB BNP Paribas). Die Gelder liegen also bei einer Bank mit Einlagensicherung – und sind dort sicher.
Dennoch gibt es für die Vollbanklizenz einen Punkt für N26.
Runde 3: Debitkarte
Die lila Metallkarte von Vivid Money ist für das Marketing natürlich Gold wert. Rein optisch verliert N26 diesen Punkt deutlich. Aber was steckt drin? Beide Konten bieten Debitkarten mit Kreditkarten-Funktion an.
Dabei handelt es sich um Kreditkarten, die sofort vom verfügbaren Guthaben auf den jeweiligen Girokonten abbuchen. Kunden haben also die Vorteile von Kreditkarten (z.B. hohe Akzeptanz, Internationalität, Online-Shopping) ohne Kreditrahmen.
N26 setzt dabei auf Mastercard, Vivid Money auf Visa. Insgesamt hat Mastercard etwas mehr internationale Akzeptanzstellen, die beiden Marktführer geben sich hier aber nicht viel. Beide Karten können zudem in Apple Pay und Google Pay integriert werden und bieten kontaktloses Zahlen an.
Vivid Money punktet hier mit Sicherheit und Flexibilität, da die Karte weder Kartennummer noch Prüfziffer aufgedruckt hat. Dadurch ist sie beim Diebstahl besser gegen Missbrauch geschützt.
Zudem kann die Karte per App sekundenschnell auf die kostenlosen Unterkonten aufgeschaltet werden. So kannst du beispielsweise eine Zahlung von einem Unterkonto tätigen statt von deinem Hauptkonto.
Bei den Visa- bzw. Mastercard-Debitkarten gibt es einen knappen Punkt für Vivid Money, viel geben sich die beiden hier aber im Alltag nicht.
Runde 4: Unterkonten
Beide Anbieter bieten extrem moderne Apps an, die kaum Funktionen missen lassen. So können die Kunden sowohl bei N26 als auch bei Vivid Money kostenlose Unterkonten anlegen. Bei N26 heißen sie „Spaces“, bei Vivid Money „Pockets“. Wer beim Sparen zum Beispiel auf 3-Konten-Modell oder 50-30-20-Regel setzt, wird diese Unterkonten schätzen.
Besonders dabei ist vor allem, wie flexibel diese Konten angelegt, verändert und genutzt werden können. Ein Swipe mit dem Finger genügt und schon sind Gelder auf das Spar-, Spaß- oder Urlaubskonto verschoben und damit vom Hauptkonto getrennt.
Bei Vivid Money kannst du bis zu drei kostenlose Unterkonten anlegen (sogar in verschiedenen Währungen), bei N26 ebenfalls bis zu drei, aber nur in Euro. Wie wichtig Unterkonten in verschiedenen Währungen sind, lassen wir an der Stelle mal offen.
Zudem kannst du diese Unterkonten bei beiden Anbietern auch teilen und mit anderen N26- bzw. Vivid-Kunden nutzen. So lässt sich zum Beispiel unkompliziert ein Gemeinschaftskonto für Partnerschaft, Ehe oder WG einrichten.
Bei Vivid Money sind diese geteilten Unterkonten („Shared Pockets“) kostenlos, bei N26 brauchen für die „Shared Spaces“ beide Kunden kostenpflichtige N26-Konten.
Punkt für Vivid Money, aber ebenfalls wieder sehr knapp. Schließlich sind Unterkonten in Fremdwährungen nur für ganz spezielle Fälle sinnvoll. Die Gemeinschaftskonto-ähnlichen geteilten Unterkonten hingegen sind nett.
Runde 5: Cashback und Stock Rewards
Vivid Money hat mit seinem Cashback-Programm viel Aufmerksamkeit erzeugt. Kaufst du mit der Vivid-Karte ein, kannst du Cashback verdienen, das dann in sogenannten „Stock Rewards“ angelegt wird. Das Cashback wird also mit einer von dir gewählten Aktie verknüpft. Steigt diese Aktie, steigt auch dein Cashback – wobei es nie unter den Ursprungswert fallen kann.
🔎 Girokonto gesucht?
Wenn du ein Girokonto fernab von N26 oder Vivid Money suchst, nutze doch unseren Vergleichsrechner und unseren Artikel über die besten Girokonten mit unseren Empfehlungen.
N26 bietet kein Cashback-Programm an. Hier finden Kunden nur einige Rabatte und Gutscheincodes über die App, die aber meist nicht sehr interessant sind.
Dafür gibt’s einen Punkt für Vivid Money, auch wenn das Cashback bei kostenlosen Konten auf 20 Euro pro Monat begrenzt ist.
Runde 6: Bargeldabhebungen
Bei einem Girokonto sind nicht nur die Bezahlmöglichkeiten wichtig, sondern auch die Möglichkeit, Bargeld abzuheben. Bei N26 haben alle Nutzer drei Bargeldabhebungen pro Monat frei. Danach kostet jede Abhebung zwei Euro.
Bei Vivid Money sind es 200 Euro pro Monat, die kostenfrei abgehoben werden können. In der kostenpflichtigen Variante des Kontos – Vivid Prime genannt – sind es 1.000 Euro. Dafür fallen aber auch 9,90 Euro pro Monat Kontoführungsgebühren an. Darüber fallen Kosten in Höhe von 3 Prozent der Summe an.
Rechnen wir das kurz mal gegen. Wir nehmen verschiedene monatliche Abhebungen an (linke Spalte). Zudem nehmen wir an, dass wir uns bis 300 Euro im Bereich der drei kostenfreien Abhebungen bei N26 bewegen (3 x 100 Euro) und darüber dann ebenfalls in 100er-Schritten abgehoben wird.
Abhebung | N26 | Vivid | Vivid Prime |
---|---|---|---|
100 € | 0,00 € | 0,00 € | 9,90 € |
300 € | 0,00 € | 3,00 € | 9,90 € |
500 € | 4,00 € | 9,00 € | 9,90 € |
700 € | 8,00 € | 15,00 € | 9,90 € |
1.000 € | 14,00 € | 24,00 € | 9,90 € |
1.500 € | 24,00 € | 39,00 € | 24,90 € |
Das Vivid Konto kann also teuer werden, wenn du sehr viel Bargeld pro Monat abhebst. Da sich die Welt aber in Richtung bargeldlose Zahlungen entwickelt (und beide Karten auch kontaktloses Bezahlen über NFC oder über Apple Pay und Google Pay ermöglichen), lässt sich das leicht umgehen.
Trotzdem ein klarer Punkt für N26.
Runde 7: Kosten und Gebühren
Das Gebühren-Modell ist bei Vivid Money etwas einfacher als bei N26. Es gibt nur zwei Optionen: Das kostenlose Modell oder Vivid Prime für 9,90 Euro pro Monat. N26 bietet da etwas mehr Auswahl mit drei verschiedenen Optionen: Das kostenlose N26-Girokonto, N26 You für 9,90 Euro und N26 Metal für 16,90 Euro.
Da vor allem die Kosten für Bargeldabhebungen bei N26 kundenfreundlicher sind als bei Vivid Money, punktet N26 hier. Dafür verliert N26, wenn es an die kleinen Extras geht, beispielsweise das Teilen von Unterkonten, um sich ein Gemeinschaftskonto innerhalb der Familie oder WG einzurichten. Das geht nur mit einem kostenpflichtigen N26-Konto (Smart, You oder Metal).
Die Beurteilung der Kosten und Gebühren beim Duell „N26 vs Vivid Money“ liegt daher im Auge des Betrachters. Jemand, der viel Geld abhebt, wird eher zu N26 tendieren. Jemand, der Cashback sucht oder ein Gemeinschaftskonto einrichten möchte, eher zu Vivid Money.
Faires Unentschieden, beide bekommen einen Punkt!
Girokonto-Alternativen im Test
In dieser Datenbank findest du alle unsere Tests von kostenlosen Girokonten bei Direktbanken und Neobanken, damit du dir im Detail ein Bild von allen Optionen machen kannst.
Fazit: N26 vs Vivid Money
Dieses Duell – N26 vs Vivid Money – macht es uns nicht einfach. Auf der einen Seite haben wir den „alten Hasen“, sofern man das von einem so jungen Unternehmen wie N26 sagen kann, mit Vollbanklizenz, über 2.000 Mitarbeitern, großen Investoren und riesiger Kundenbasis.
Auf der anderen Seite haben wir den Herausforderer mit 200 Mitarbeitern, der noch sehr jung ist, sich aber durch sein Cashback-Programm und seine Visa-Debitkarte bereits einen Namen gemacht hat.
Nur wenige Monate nach dem Start wird das Unternehmen bereits mit 100 Millionen Euro bewertet und sammelt im Herbst 2020 weitere 15 Millionen Euro Investment von Ribbit Capital ein (die auch am US-Broker Robin Hood und Coinbase beteiligt sind). Vivid entwickelt sich also zu einer ernstzunehmenden N26-Konkurrenz.
Insgesamt sind beide sehr interessante Girokonten, die sich jeder anschauen sollte, der auf der Suche nach einem kostenlosen Girokonto ist. Das zeigen auch unsere Artikel über unsere N26-Erfahrungen sowie über unsere Vivid Money-Erfahrungen.
Um dein Konto bei N26 oder Vivid Money zu eröffnen, klickst du auf der Website von N26 oben auf der Website von Vivid Money auf „Konto eröffnen“ und folgst den Schritten. Die Anmeldung dauert jeweils unter 10 Minuten und funktioniert vollständig von Zuhause aus.
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